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Vorpommern-Rügens Landrat: Region muss Jahrgangsbeste halten

Der Landrat von Deutschlands nord-östlichstem Landkreis beklagt die Abwanderung junger Leistungsträger. Das hat seiner Meinung nach auch mit teils überholten Vorstellungen zu tun.

Vorpommern-Rügens Landrat sieht mit Sorge die Abwanderung junger Leistungsträger aus dem Nordosten. «Wir haben ein Problem mit dem Weggang der Hochqualifizierten», sagte Stefan Kerth (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Wenn aus einer Region immer die Jahrgangsbesten weggingen, dann sei das «ein extremes Problem». Auch in aktuellen Abiturklassen sähen noch viele Schülerinnen und Schüler keine Perspektive in der Region. Daran müsse man arbeiten. Er stellte in Frage, ob dieses pessimistische Bild überhaupt noch so gelte.

Gleichzeitig sieht Kerth, dass es am Arbeitsmarkt im Gegensatz zur Vergangenheit ausreichend Jobs gebe. «Das hat sich selbst reguliert durch den Arbeitskräftemangel.» Mittlerweile stünden Arbeitnehmer im Vergleich zu Arbeitgebern in besserer Position. Kerth verwahrte sich gegen das Bild seines Landkreises als reines Niedriglohn-Gebiet.

Vor allem die Insel Rügen lebt zum großen Teil vom Tourismus. «Es macht Sinn, auch sein Leben auf einen Dienstleistungsjob im Tourismus auszurichten und zu sagen: Ich will da gerne arbeiten», sagte Kerth. «Also als Koch sitzt man am längeren Hebel.»

Der Politiker betonte auch den Wert der mittleren Reife im Vergleich zum Abitur. Diese werde völlig unterschätzt. In der Vergangenheit seien das Abitur und Hochschulstudium zu sehr nach vorne gestellt worden. Auch mit der mittleren Reife könne man gutes Geld verdienen.

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