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Spezialchemiekonzern Evonik rechnet 2023 mit Gewinnrückgang

Mit Blick auf das laufende Jahr ist Evonik «verhalten optimistisch». Der operative Gewinn soll dennoch niedriger ausfallen als im Vorjahr. Trotz eines deutlich gesunkenen Reingewinns soll die Dividende genauso hoch ausfallen wie im Vorjahr.

Der Chemiekonzern Evonik rechnet im laufenden Jahr bei einem weiterhin schwierigen Marktumfeld mit einem Gewinnrückgang. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 2,1 und 2,4 Milliarden Euro liegen und damit unter dem Vorjahresergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Essen mitteilte. Der Umsatz soll 2023 bei 17 bis 19 Milliarden Euro rauskommen – nach 18,5 Milliarden Euro im Vorjahr.

Man blicke vor dem Hintergrund zahlreicher Unwägbarkeiten «mit verhaltenem Optimismus» in das laufende Jahr, hieß es. Der Ausblick werde erschwert durch die Unklarheit, wie nachhaltig sich Energiepreise und Inflation wieder beruhigten und wie stark die konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft und vor allem Chinas ausfielen. «Insbesondere im ersten Quartal dürfte sich die negative Entwicklung der zweiten Jahreshälfte 2022 noch fortsetzen.»

«Unsere Prognosespanne ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten weiter gefasst als im Vorjahr», sagte Evonik-Chef Christian Kullmann laut Mitteilung. Erreichen will er das Ziel auch mit Kosteneinsparungen von 250 Millionen Euro. Ein Sparprogramm hatte Kullmann bereits im Herbst angekündigt. Umgesetzt werden soll das unter anderem durch Einschränkungen bei Dienstreisen und Messeauftritten sowie beim Einsatz externer Berater, hatte es damals geheißen.

2022 steigerte Evonik den operativen Gewinn trotz eines schwachen Schlussquartals leicht um 4 Prozent auf 2,49 Milliarden Euro. Dies sei der höchste Wert seit 2012, betonte das Unternehmen. Unter dem Strich verdienten die Essener 540 Millionen Euro – 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Getrieben von Preiserhöhungen kletterte der Umsatz um 24 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro.

Den Aktionären will Evonik erneut 1,17 Euro Dividende je Aktie auszahlen. Größter Anteilseigner ist die RAG-Stiftung mit 56 Prozent. Die Stiftung ist für die Finanzierung der sogenannten Ewigkeitslasten des Steinkohlebergbaus zuständig, wozu etwa das andauernde Abpumpen des Grubenwassers zählt.

Evonik stellt Spezialchemikalien etwa für Autoreifen, Matratzen, Arzneimittel, Einmalwindeln oder Tiernahrung her. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv. Am Jahresende beschäftigte Evonik gut 34 000 Menschen.

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