Erfurt/Ruhla (dpa) – In Thüringen wurden im ersten Halbjahr 2022 wieder etwas mehr Neugründungen im Gastgewerbe verzeichnet. «Es gibt wieder Neugründungen – auch wenn es im Vergleich zu den durch Corona verlorenen Betrieben nicht genug ist», erklärte der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Thüringen, Dirk Ellinger. Viele Unternehmer warteten ab, wie sich die Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten verändern. Steigende Energiekosten und Personalmangel könnten den leichten Aufwärtstrend wieder zunichte machen, fürchtet er.
Zahlreiche Unternehmen versuchten zudem, Nachfolger zu finden. Die weitere Entwicklung hänge stark davon ab, wie erfolgreich sich die Suche gestalte. «Derzeit gibt es im Gastgewerbe insgesamt einen positiven Gründungssaldo», fasst Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zusammen. «Inwieweit daraus wirklich ein langfristiger Trend wird, bleibt noch abzuwarten.»
Dem Statistischen Landesamt zufolge wurden im ersten Halbjahr 2022 418 Neugründungen und 404 Abmeldungen registriert – eine Trendwende nach den Corona-Jahren. Neueröffnungen gebe es derzeit vor allem bei Kneipen in den großen Städten sowie bei Projekten mit langer Vorausplanung, so Ellinger.