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Bisher 16 für schuldig befunden

Im ostbosnischen Srebrenica ermordeten im Juli 1995 bosnisch-serbische Truppen rund 8000 muslimische Männer und Jungen. UN-Blauhelme aus den Niederlanden hatten den Angreifern unter General Ratko Mladic die Stadt kampflos überlassen. 2009 erklärte das Europaparlament den 11. Juli zum Gedenktag für die Opfer des schlimmsten Massakers in Europa seit 1945.

Den Haag (dpa) – Das UN-Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien in Den Haag erhob Anklage gegen 20 Männer für die Verbrechen in Srebrenica. Bisher wurden 16 Angeklagte für schuldig befunden. Es gab einen Freispruch. Ein Angeklagter starb während des Prozesses.

Nura Mustafic, Mitglied der Organisation «Mothers of Srebrenica» (2.v.l.), wischt sich am 22.11.2017 in Den Haag (Niederlande) nach der Urteilsverkündigung im Prozess gegen den serbischen Ex-General Mladic Tränen aus dem Gesicht. Mladic ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter des UN-Kriegsverbrechertribunals zum früheren Jugoslawien sprachen ihn am 22.11.2017 in Den Haag unter anderem schuldig wegen des Völkermordes in Srebrenica 1995.

Neben Ex-General Mladic gilt der frühere Serbenführer Radovan Karadzic als Hauptverantwortlicher. Er war im März 2016 zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Berufungsverfahren läuft noch.

Vier Männer wurden bislang zu lebenslanger Haft verurteilt. Zuletzt am Mittwoch Ex-General Mladic. Darunter ist auch Vujadin Popovic, Ex-Sicherheitschef des berüchtigten Drina-Korps der bosnisch-serbischen Armee. Andere ehemalige hohe bosnisch-serbische Offiziere wurden wegen Beihilfe zum Genozid zu Haftstrafen von bis zu 35 Jahren verurteilt.

Der frühere Präsident Jugoslawiens, Slobodan Milosevic, starb vor Abschluss des Prozesses 2006 in seiner Zelle in Den Haag.

Nur wenige Angeklagte gaben ihre Schuld zu. Dazu gehörte Drazen Erdemovic, der an Erschießungen beteiligt war und später gegen andere Offiziere aussagte. Er wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Ex-Offizier der jugoslawischen Armee, wurde als einziger aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

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