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Taxipreise in Sachsen wegen Mindestlohn deutlich höher

Wer in Sachsen ein Taxi nehmen will, muss immer tiefer in die Tasche greifen. Und die Preise könnten weiter steigen - der Taxiverband des Landes warnt vor den Folgen für Fahrer und Kunden.

Wie in anderen Bundesländern werden auch in Sachsen die Taxipreise an den steigenden Mindestlohn angepasst. «Ansonsten braucht man das Gewerbe ja nicht mehr betreiben, wenn man für seine Dienstleistung noch drauf zahlt», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmen, Jan Kepper, der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen anderthalb bis zwei Jahren seien die Preise für eine durchschnittliche Taxifahrt um etwa 30 Prozent gestiegen, sagte Kepper. Ausschlaggebend für die Erhöhungen sei vor allem der Mindestlohn gewesen, nicht so sehr die Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs.

Manche Anbieter hätten laut Kepper zufolge seit 2015 nicht mehr die Preise erhöht, deshalb seien nun teils extreme Anpassungen nötig gewesen. In Dresden gab es in diesem Jahr bereits eine Tarifsteigerung von elf Prozent, im April sollen wegen des neuen Mindestlohns noch einmal acht Prozent dazukommen.

Die Grundgebühr liegt in der Dresden laut Verband seit April 2022 bei 4,00 Euro. In Chemnitz stieg den Angaben zufolge am Donnerstag der Preis auf dasselbe Niveau. In Leipzig liege die Grundgebühr seit diesem Jahr bei 3,90 Euro. Auch die Kilometerpreise wurden in allen drei Städten erhöht: In Dresden kostet der erste bis dritte Kilometer zurzeit 2,70 Euro – 40 Cent mehr als zuvor. 2023 kommen voraussichtlich 10 Cent dazu. In Chemnitz und Leipzig seien vorerst keine weiteren Anpassungen geplant. In den aktuellen Tarifen sei der Mindestlohn von 12 Euro die Stunde berücksichtigt.

Der Verband warnte, dass sich Taxiunternehmen wegen des gestiegenen Mindestlohns einzelne Fahrer nicht mehr leisten könnten und die Kunden deshalb länger auf ihr Taxi warten müssten. Kepper vermutet, dass dies Anfang 2023 passieren könnte, weil der November und der Dezember dank der Feiertage immer noch gute Monate seien, auch wenn die Nachfrage in diesem Jahr etwas geringer sei als in den Vergleichsmonaten 2019. «Aber im Januar, Februar befürchte ich, dass doch etliche Unternehmen sich von gewissem Personal trennen müssen», sagte Kepper.

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