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Staus und kein Ende auf den Autobahnen

Starke Nerven sind im Stau gefragt. Davon brauchen Autofahrerinnen und Autofahrer auch am Wochenende wieder ausreichend, denn die Staus reißen nicht ab. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

Auch am zweiten Augustwochenende (11. bis 13. August) ergießt sich eine Blechlawine auf die Fernstraßen. «Die Staus auf den Autobahnen reißen nicht ab», prognostiziert der ADAC. Auch der der Auto Club Europa (ACE)sieht «Ferienstaus ohne Ende».

So sorgt das nahende Ferienende in einigen Bundesländern besonders für entsprechende Belastung der Rückreiserouten – sehr viele und lange Staus werden befürchtet. So sind Urlauber unter anderem aus Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Richtung Heimat unterwegs.

Auch brechen immer noch neue Urlauber in die Ferien auf. Etwa noch aus Baden-Württemberg und Bayern, wo die dritte Ferienwoche beginnt. Allerdings – und das ließe sich als gute Nachricht werten – wird der Zustrom in Richtung der Urlaubsgebiete schwächer und ist laut ADAC nicht mehr so stark wie an den letzten Wochenenden.

In Bayern und im Saarland könnten einige den Feiertag Mariä Himmelfahrt am Dienstag (15. August) zusammen mit einem Brückentag zu einem langen Wochenende kombinieren, was in beiden Bundesländern vor allem am Freitag zu spüren sein könnte.

Mit Störungen und Staus ist aber deutschlandweit zu rechnen. Die Tage in der Übersicht:

  • Freitag: Zum Pendelverkehr gesellen sich die Urlaubsfahrer. Diese Mischung kann je nach Gebiet und Strecke bis in den Abend für lange Staus sorgen. Am schlimmsten dürfte es laut ACE zwischen 12.00 und 20.00 Uhr werden.
  • Samstag: Staugefahr besteht bereits ab Vormittag – speziell auf den Urlaubsrouten in den Süden, in den Westen und an die Küsten von Nord- und Ostsee. Der ACE rechnet zwischen 8.00 und 16.00 Uhr mit der höchsten Dichte. Auf den Heimreisespuren dürfte es demnach ab dem späten Vormittag bis 18.00 Uhr am vollsten werden.
  • Sonntag: Auch der Sonntag wird mancherorts nicht ohne Staus vorübergehen. Auf den Autobahnen wird es ab dem Vormittag voll – als Hauptreisezeit ist die Phase zwischen 10.00 und 16.00 Uhr genannt. Die Rückreiserouten füllen sich ab dem späten Vormittag und sind voraussichtlich bis in den Abend stark befahren.

Tipp: Die meisten Staus werden für Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag erwartet. Wer unbedingt am Wochenende fahren muss, bricht besser sehr früh am Morgen oder bereits nachts auf.

Wenn überhaupt, eignet sich der Sonntag am ehesten. Wer flexibel reisen kann, fährt aber besser an einem Tag unter der Woche los: Als beste Wochentage werden Dienstag und Mittwoch genannt.

Zusammengefasst: Die Verkehrsclubs rechnen mit Verzögerungen in den Großräumen Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neckar, Stuttgart und München, auf den Fernstraßen zur Nord- und Ostsee und auf den folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):

A 1Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Lübeck
A 2Berlin – Hannover – Dortmund
A 3Passau – Nürnberg – Würzburg – Frankfurt/Main – Köln – Oberhausen
A 4Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden
A 5Basel – Karlsruhe – Frankfurt/Main – Hattenbacher Dreieck
A 6Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern
A 7Füssen – Ulm – Würzburg – Hannover – Hamburg – Flensburg
A 8Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
A 9München – Nürnberg – Halle/Leipzig – Berlin
A 10Berliner Ring
A 11Berliner Ring – Dreieck Uckermark
A 19Dreieck Wittstock – Rostock
A 23Hamburg – Heide
A 24Hamburg – Berlin
A 40Essen – Duisburg – Venlo
A 45Dortmund – Gießen
A 61Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach
A 72Hof – Chemnitz
A 81Singen – Stuttgart – Heilbronn
A 93Kiefersfelden – Dreieck Inntal
A 96Kreuz Memmingen
A 95/B 2Garmisch-Partenkirchen – München
A 99Umfahrung München

Auch in Österreich und in der Schweiz bleibt das Verkehrsaufkommen ungebrochen hoch, stockender Verkehr und zeitweiliger Stillstand sind daher wahrscheinlich. Hier füllen sich die klassischen Reise- und Transitrouten sowie die Zufahrten in die Urlaubsgebiete.

Als Problemstrecken nennen die Clubs in Österreich unter anderem die Süd- und Ostautobahn sowie die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner- und Karawanken-Autobahn und in der Schweiz neben der Gotthard-Route (A2) die A1 (Bern – St. Gallen), A3 (Basel – Chur) und die A13 (St. Margarethen – Bellinzona).

Auf der Gotthard-Autobahn in der Schweiz muss laut ACE vor allem vor dem Gotthardtunnel mit Staus und mit Blockabfertigung gerechnet werden. Der ADAC verweist weiterhin auf Warnungen des Schweizer Bundesamts für Strassen (Astra) und seines Partnerclubs TCS vor sehr langen Staus im Bereich des Tunnels.

«Die Experten befürchten einen Staurekord», so der ADAC. Staus über 10 Kilometer Länge seien an den Wochenenden im August sowie Anfang September durchaus realistisch. Als Ausweichroute nennt der ACE die – auch stark befahrene und damit staugefährdete – A13 (St. Margarethen – Bellinzona).

Besonderheiten in Österreich

Gut zu wissen: Bis Anfang Oktober ist in Österreich der Arlbergtunnel gesperrt. Die Ausweichstrecke – mindestens eine halbe Stunde länger – führt über den Arlbergpass. Längere Staus zu verkehrsreichen Zeiten sind wahrscheinlich, weswegen die Verkehrsclubs dem Fernverkehr eine großräumige Umfahrung empfehlen.

Außerdem gibt es ein Fahrverbot auf den Ausweichstrecken im Raum Reutte (Fernpassroute), Kufstein (Inntal-Autobahn) und im Großraum Innsbruck für den Transitverkehr.

So ist laut ACE ein Abfahren auf Ausweichstrecken zwischen dem 8. Juli und dem 10. September 2023 jeweils an Samstagen, Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 7.00 bis 19.00 Uhr nicht gestattet.

Ausnahmen: Anrainer und Reisende mit Zielen in den betroffenen Gebieten. Eine Homepage des Landes Tirol informiert detailliert.

An den Grenzen ist mit Wartezeiten zu rechnen. So planen Autofahrer besser rund 60 Minuten an den Grenzen einiger europäischer Nachbarländer ein.

Wie lange man etwa an der deutsch-österreichischen Grenze an den Übergängen Walserberg (Salzburg – Bad Reichenhall), Kiefersfelden (Kufstein Süd – Kiefersfelden) und Suben (Ort i. Innkreis – Pocking) warten muss, sieht man online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag.

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