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Naturpark: Schwarzwald-Touristen im Umgang mit Natur sensibilisieren

Sommerzeit ist Wanderzeit, auch im Schwarzwald ist viel los. An manch einer Hütte hängen Zettel, die Menschen dazu aufrufen, ihre Notdurft nicht in unmittelbar Nähe zu verrichten oder ihren Müll mitzunehmen. Lassen sich Tourismus und Naturschutz in Einklang bringen?

Wer im Schwarzwald unterwegs ist, sollte auf die Umwelt achten, auf Tiere Rücksicht nehmen und seinen Müll nach einer Picknickpause wieder einpacken. Mit Informationstafeln, Broschüren, Flyern und Angeboten im Internet sollen Gäste im Umgang mit der Natur sensibilisiert werden, wie ein Sprecher des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord in Bühlertal (Landkreis Rastatt) mitteilte.

Für den naturverträglichen Tourismus müsse ein Einklang zwischen Forst-/Landwirtschaft, Erholung (Sporttourismus) und Naturschutz gefunden werden. «So werden im Rahmen der Naturparkförderung neue Aktivtourismus-Projekte ganzheitlich betrachtet und auch Maßnahmen und Konzeptionen für den Naturschutz miteinbezogen.» Auf diese Weise könnten Ruhezonen für Flora und Fauna sowie Bereiche, die zu Erholung, Erleben und sportlichen Aktivitäten dienen, entstehen.

Der Sprecher verwies darüber hinaus unter anderem auf die Kampagne «bewusstWild» für den bewussten Umgang mit Wildtieren und ihrem Lebensraum, die Menschen dafür sensibilisieren wolle, achtsam mit der Natur umzugehen. Dazu zählt etwa, auf Wegen und Pisten zu bleiben.

Ferner gebe es eine Müllkampagne der Nationalparkregion und der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald. Generell gilt beim Wandern die Devise «Hinterlasse nichts außer Deinen Fußabdrücken». Bei speziellen Aufräumaktionen unter dem Motto «Schwarzwald CleanUP Days» sammeln Freiwillige liegengelassenen Müll aus Wiesen und Wäldern.

In Bildungsprojekten wie den Naturpark-Schulen und -Kindergärten oder Ausbildungen zu Klimabotschaftern und Schwarzwald-Guides seien Nachhaltigkeit und Müllvermeidung auch immer ein Thema, erklärte der Sprecher. Da der Naturpark ein gemeinnütziger Verein ist, habe er keine rechtlichen Möglichkeiten, direkte Maßnahmen gegen Vermüllung und Verschmutzung in der Natur zu ergreifen, und auch keine hoheitlichen Aufgaben wie die Polizei und Ordnungsämter. «Organisationen wie der unseren bleiben tatsächlich nur Appelle und Aufklärung in Form von Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit.»

Ein Naturpark kümmert sich vor allem um die Regionalentwicklung und -förderung. Für die Mitglieder wie Gemeinden, Städte, Landkreise und einige Verbände stellt er Fördermittel für Projekte bereit, die naturverträglichem Tourismus, Regionalvermarktung, Umweltbildung, Natur- und Klimaschutz dienen. Das Geld kommt den Angaben nach vom Land Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union. Darüber hinaus gibt es eigene Projekte wie «Wilde Sau» zur Vermarktung von Wildschweinfleisch, «Trekking Schwarzwald» oder das Landschaftsschutzprojekt «Ehrensache Natur».

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