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IHK-Nord-Umfrage: Schlechte Stimmung in der Tourismusbranche

Gestiegene Energiepreise, hohe Inflation und große Personalnot dämpfen weiterhin erheblich die Stimmung in der Tourismusbranche der fünf norddeutschen Bundesländer. Das geht aus einer am Donnerstag vorgestellten Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern – IHK Nord hervor. Bei den gastgewerblichen Betrieben sei der von 0 bis 200 reichende Konjunkturklimaindex im Vorjahresvergleich von 139 auf 84 Punkte eingebrochen. Auch die Reisewirtschaft liege bei 84 Punkten.

«Energiekosten, Arbeitskosten und Personalmangel sowie sinkende Konsumbereitschaft und Nachfrage lassen die Betriebe mit Sorge auf den Winter blicken», sagte IHK-Nord-Vorsitzender Norbert Aust. In der Umfrage wurden die Unternehmen zur konjunkturellen Lage im Tourismus in den vergangenen sechs Monaten befragt. Rund 900 Betriebe aus dem Norden hätten an der Befragung im Oktober 2022 teilgenommen. Vor allem die Zukunftsaussichten bereiteten den Betrieben Sorgen.

So erwartet mehr als jedes zweite Unternehmen der Umfrage zufolge für die Wintersaison eine ungünstigere Geschäftslage, nur 6,6 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. Dabei sei der Sommer positiv verlaufen: 52,9 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe hätten die letzte Saison als gut bezeichnet, 37,9 Prozent als befriedigend und nur 9,2 Prozent als schlecht.

Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung laut IHK Nord 89,8 Prozent der teilnehmenden Unternehmen die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise. Den zweiten und dritten Platz der Geschäftsrisiken belege das Thema Personal: Fehlende Arbeitskräfte sehen 71 Prozent der Betriebe als Risiko, Arbeitskosten gaben 68,3 Prozent an.

«Nach der Coronakrise verdeutlicht die Energiekrise erneut, wie sehr die Wirtschaft Planungssicherheit benötigt», betonte Aust. «Ein Zaudern und Zögern wie zum Beispiel bei den Energiepreisbremsen oder Mehrwertsteuersenkungen schafft Unsicherheiten.»

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