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Freibäder mit Dächern und Sanierungsstau – Zukunft der Bäder

Die Waldbrände auf Rhodos haben große Auswirkungen auf zahlreiche Touristen. Tausende mussten ihre Unterkunft ausgerechnet in der Hochsaison verlassen. Die Reiseveranstalter reagieren auf die Situation.

Freibäder und Hallenbäder in Deutschland stehen nach Einschätzung des Verbandes Bäderallianz vor großen Veränderungen, um zukunftsfähig zu bleiben. «Unsere Freibäder werden die größte Revolution erleben», teilte die Bäderallianz, der Zusammenschluss von Interessensvertretern der Bäder, am Montag in einem Papier zu Handlungsempfehlungen mit. Wegen der Abhängigkeit vom Wetter könnten sie etwa ausfahrbare Dächer erhalten und mit Hallenbädern kombiniert werden. Es werde kleine Freibäder mit angepassten Öffnungszeiten geben. Wasserangebote in Städten würden zugleich gerade in den Hitzeperioden wichtiger. «Sprayparks, neuartige und damit nutzbare Brunnen oder ganz andere Formen werden unsere Innenstädte bereichern.»

Schwimmbäder müssten insgesamt den Ansprüchen entsprechend «zukunftsfähiger, klimafreundlicher, schlicht attraktiver und vor allem bedarfsgerechter» ausgerichtet werden. «Leider entspricht ein Großteil der bundesdeutschen Sportstätten nicht diesen Anforderungen.» Viele klassische Bäder seien in den Bauphasen zwischen 1960 und 1975 sowie zwischen 1976 und 1992 entstanden und würden den Sportbedürfnissen der modernen Gesellschaft nur noch teilweise gerecht. Zudem gebe es nach einer Schätzung von 2016 weiterhin einen Sanierungsstau von etwa 4,5 Milliarden Euro.

Für die Gewinnung des Badepersonals müsse es neue Wege wie zusätzliche Qualifikationen, mehr Quereinstieg, mehr Ausbildung und «vor allem mehr Wertschätzung» geben. Nur dann könne man «das wertvolle Gut Schwimmbad» auch weiterhin der Bevölkerung anbieten. «War der Schwimmmeister früher eine Respektsperson, ereilt ihn heute das gleiche Schicksal wie fast allen vergleichbaren Berufen bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten», beklagte die Bäderallianz über fehlenden Respekt. «Massenschlägereien» seien «glücklicherweise die Ausnahme, aber Beschimpfungen und Rangeleien dennoch an der Tagesordnung». Nach Schätzungen fehlten aktuell 2500 Bademeister und Schwimmmeisterinnen.

Laut aktueller Statistik gebe es etwa 9400 Hallenbäder, Freibäder, Naturbäder, Schulbäder und nicht-öffentlich zugängliche Bäder in Deutschland. Die Bäderallianz Deutschland will nach eigenen Angaben für den «Erhalt der Deutschen Bäderlandschaft» kämpfen.

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