Willingen (dpa/lhe) – Die Talstützen stehen, der Seilzug ist abgeschlossen. Die Arbeiten an Deutschlands längster Fußgänger-Hängebrücke im nordhessischen Willingen biegen auf die Zielgerade ein. In den vergangenen Wochen hatte laut der Tourist-Information Willingen eine Spezialfirma knapp drei Kilometer Seile von einem Berg zum anderen gezogen. «Die nächsten Schritte werden aktuell geplant und vorbereitet», sagte eine Sprecherin. Dazu zählen das Anbringen der Handläufe und Holzstege zum Begehen sowie einige letzte Feinarbeiten.
Vier Millionen Euro investieren Willinger Unternehmer in das Projekt. Ursprünglich war die Fertigstellung der 665 Meter langen Hängebrücke für November, spätestens Dezember geplant. «Das hängt aber vom Wetter ab und kann aktuell noch nicht bestätigt werden», erklärte die Sprecherin. Mit den Arbeiten an dem Bauwerk in 100 Metern Höhe war im Februar begonnen worden. Für den 125 Tonnen schweren Skywalk waren acht Monate Bauzeit veranschlagt worden.
Mit der Attraktion will die unter anderem als Skiort bekannte Gemeinde ihr Tourismusangebot weiter ausbauen. Die Rechnung der Investoren sei, dass jeder Dritte von rund 350 000 Übernachtungsgästen pro Jahr den Skywalk besucht, erklärte die Tourist-Information. Hinzu kämen die Tagesgäste, von denen ebenfalls ein großer Teil das Bauwerk besuchen werde.
Angekündigt worden war der Skywalk Willingen ursprünglich als bislang längste Hängebrücke der Welt im Tibet-Stil. Sie sollte die «516 Arouca» in Portugal mit 516 Metern Länge übertreffen. Im Mai öffnete in Tschechien allerdings eine 721 Meter lange Fußgänger-Seilbrücke in 95 Metern Höhe, die «Sky Bridge 721».