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Toter Winkel: Vorsicht und Rücksicht beim Rechtsabbiegen

Der Autofahrer will abbiegen. Der Radfahrer will geradeaus fahren. Wenn einer von beiden nicht aufpasst, kann das fatale Folgen haben. Wie lassen sich solche Unfälle vermeiden?

Es gibt kaum eine brenzligere Situation im alltäglichen Straßenverkehr: das Rechtsabbiegen. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, bei denen Radfahrende und Fußgänger verletzt oder sogar getötet werden. Vermeiden lässt sich so etwas nur mit Ruhe und großer Rücksicht – auf beiden Seiten. Die wichtigsten Tipps für:

a) Autofahrende

Beifahrer, die Kopfstützen der Sitze, die B-Säule: Oft ist die Sicht nach rechts eingeschränkt. Und wenn es dann noch dunkel und regnerisch ist, wird es besonders heikel. Darum gilt:

  • Schon vor dem Abbiegen den Rad- und Fußweg im Blick haben.
  • Rechtzeitig den Blinker setzen. Nicht nur, damit es etwa Radfahrende auf dem Radweg sehen, sondern auch, damit die folgenden Autos mit dem Abbremsen rechnen.
  • Ehe man abbiegt, ist ein Blick in den rechten Außenspiegel Pflicht. Und ein sorgsamer Schulterblick. Im Zweifel lieber auch ein zweites oder drittes Mal.
  • Immer bremsbereit sein. Vor allem, wenn man keine perfekte Sicht auf Fuß- und Radweg hat. Und dann auch nur langsam abbiegen.

b) Radfahrende (und Fußgänger)

Sie haben keine Knautschzone und sind deshalb bei Zusammenstößen besonders gefährdet. Für sie ist es aus dem Grund besonders ratsam, im Zweifel lieber einmal zurückzustecken, als auf dem eigenen Vorfahrtsrecht zu beharren. Diese Ratschläge sind wichtig:

  • In Autos und insbesondere in vielen Lkw haben die Menschen am Lenkrad oft nur einen eingeschränkten Rundumblick. Man muss immer damit rechnen, nicht gesehen zu werden.

Darauf weist die Kampagne «Runter vom Gas» vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und vom Bundesverkehrsministerium hin.

  • Rechts an Fahrzeugen vorbeifahren, die blinken und abbiegen wollen, sollte man nur, wenn man sicher ist, dass man vom Fahrenden wahrgenommen wird – möglichst durch einen Blickkontakt.
  • Keinesfalls im toten Winkel des Autos oder Lkw stehen. Das sind jene Bereiche seitlich und schräg hinter dem Fahrzeug, die die Person am Lenkrad beim Blick in den Spiegel nicht sehen kann.
  • Im Zweifel lieber auf die Vorfahrt verzichten.

Mit Blick auf Lkw macht der ADAC auf drei Dinge aufmerksam:

  • Kann man die Person am Lenkrad nicht im Lkw-Außenspiegel sehen, kann die einen umgekehrt auch nicht sehen.
  • An der Ampel nicht neben einem Lkw stehen bleiben, sondern immer dahinter. Womöglich nimmt man sonst den Blinker des Lkw nicht wahr und rechnet deshalb nicht damit, dass dieser abbiegt.
  • Biegt ein langer Lkw ab, fahren die Hinterräder deutlich weiter innen um die Kurve als die Vorderräder. Umso wichtiger ist es dann, ausreichend Abstand zu halten.

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