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Silberhochzeit in Argentinien

Beim letzten Mal brach die Bühne zusammen, dieses Mal hielt sie der wild tanzenden Menge stand: Die Toten Hosen sind beim 25-jährigen Jubiläumskonzert in Argentinien frenetisch gefeiert worden. Vor rund 1800 Fans rockte die Band am Samstag (Ortszeit) den ausverkauften Konzertsaal «Museum» in Buenos Aires. 1992 hatte ein in Argentinien lebender deutscher Hosen-Fan Campino und Co. Flugtickets geschickt, sie müssten hier unbedingt spielen.

Buenos Aires (dpa) – Seither sind die Toten Hosen, die in Argentinien als «Pantalones muertos» firmieren, eine große Nummer. «Argentinien, das ist eine Liebesgeschichte zwischen den Toten Hosen und Buenos Aires, inzwischen sind wir ein gut eingespieltes Ehepaar, 25 Jahre zusammen», sagte Sänger Campino der Deutschen Presse-Agentur. 

Nach dem Ende der Militärdiktatur hatte sich in Argentinien eine der größten Punkszenen Lateinamerikas entwickelt, die Fans singen lautstark die deutschen Texte mit. Campino ließ sich in Buenos Aires als Beweis der besonderen Beziehung auch ein Tattoo mit dem Konterfei von Tango-Legende Carlos Gardel und dem Schriftzug «Mi Buenos Aires querido» («mein geliebtes Buenos Aires») stechen. 

Campino sprang bei dem Konzert von einem Balkon ins Publikum, ein blinder Hosen-Fan übernahm zeitweise das Schlagzeug und zum Ende sang man gemeinsam «You‘ll never walk alone». Den Hit «Tage wie diese» gab es mit dem spanischen Refrain «Días como estos». Auch aus Deutschland waren Fans angereist. In der Vergangenheit gab es in Buenos Aires spontane Straßenkonzerte der Hosen, die den Verkehr zum Erliegen brachten. Und einmal fuhr die Polizei Wasserwerfer auf, weil hunderte Fans noch in ein ausverkauftes Konzert wollten.

Die Band spielte auch während der Pleitezeit 2001 in Argentinien, als dies wegen der Geldentwertung ein ziemliches Minusgeschäft war. «Da haben wir gesagt, wir spielen da für 50 Pfennig, oder 50 Cent. Das haben die Argentinier uns nie vergessen», sagte Campino. 

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