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Seltene Fischart nachgezüchtet: Streber in Isar ausgesetzt

Entlang der Autobahn sieht man in Brandenburg braune Schilder mit touristischen Zielen in der näheren Umgebung. Doch ihre Zahl ist rückläufig. Warum ist das so?

Rund 1000 junge Exemplare einer seltenen Barschart hüpfen und zucken seit Donnerstag durch die Isar. Fischwirte des bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) entließen die Tiere namens Streber in den Fluss, wie das Amt mitteilte. Streber sind eine Art der Donaubarsche, die in Bayern ursprünglich in der Donau und in deren Zuflüssen Iller, Isar, Inn, Salzach und Lech vorkam – mittlerweile sind die höchstens 20 Zentimeter langen Fische auf der Roten Liste als «stark gefährdet» eingestuft.

Bereits in früheren Jahren hatte das LfU gemeinsam mit dem Landesfischereiverband Bayern Streber in einer Teichanlage in Wielenbach (Landkreis Weilheim-Schongau) gezüchtet, um sie anschließend in die Isar zu entlassen. Das Sonder-Artenhilfsprogramm solle den Bestand fördern und zum Überleben der seltenen Fischart beitragen, teilte das LfU mit. Das Programm werde auch aus Mitteln der bayerischen Fischereiabgabe finanziert.

Auf diese Weise könne das Umweltamt «einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt der bayerischen Flüsse leisten», erklärte LfU-Präsident Christian Mikulla. Die Nachzucht sei «ein toller Beitrag für den Artenschutz», teilte Michael Kreiner, Präsident des Fischereiverbands Niederbayern, mit.

Den Angaben nach ist der Streber ein nachtaktiver Fisch, der vorwiegend in der Strömung am kiesigen Gewässergrund lebt. Da seine Schwimmblase verkümmert ist, bewegt er sich demnach eher ruckartig und hüpfend über Grund vorwärts. Streber laichen von März bis April.

Zu den Gründen für ihren Rückgang gehören den Angaben zufolge der Ausbau von Flüssen und steigende Wassertemperaturen durch den Klimawandel. Intakte Lebensräume seien häufig so weit voneinander entfernt, dass die Fische sie nicht erreichen könnten. Dass die Isar bei Landau für den Streber wieder gute Bedingungen biete, sei das Ergebnis von Renaturierungsmaßnahmen durch das Wasserwirtschaftsamt Landshut und die Regierung von Niederbayern.

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