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Rüstungsgeschäfte auf Eis

Das stark abgekühlte Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei blockiert oder verzögert auch geplante Rüstungsgeschäfte zwischen den Ländern. Mehrere Projekte etwa zur gemeinsamen Produktion von Kampfjet-Munition in der Türkei oder zur Nachrüstung von türkischen Leopard-Panzern gegen IS-Raketenbeschuss zögen sich hin und würden von den Regierungen derzeit nicht entschieden, sagte der Chef von Deutschlands größtem Rüstungskonzern Rheinmetall, Armin Papperger, der Deutschen Presse-Agentur.

Düsseldorf (dpa) – Der politische Spielraum für Exportgenehmigungen sei nach seiner Einschätzung auf deutscher Seite derzeit sehr gering, sagte Papperger. «Wenn das Verhältnis zur Türkei sich nicht verbessert, wird es schwierig, eine Genehmigung von Deutschland zu bekommen», so der Rheinmetall-Chef. «Die deutsche und die türkische Regierung müssten erst wieder viel näher zusammenkommen.»

Heck und Antriebspropeller von «U36», dem sechsten hochmodernen U-Boot der Klasse 212A für die Deutsche Marine, aufgenommen am 15.05.2013 vor einem Festakt zur Taufe des U-Boots auf der Werft von ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel. Der schwedische Rüstungskonzern Saab will im Konkurrenzkampf um den Bau schwedischer U-Boote offenbar den deutschen Konzern ThyssenKrupp ausbooten.

Das gelte auch für das Großprojekt der türkischen Regierung für den Bau von etwa 1000 Kampfpanzern des Typs Altay im geschätzten Wert von etwa sieben Milliarden Euro. Für die erste Tranche von etwa 100 bis 200 Panzern bietet auch der türkische Lastwagen- und Omnibusbauer BMC, mit dem Rheinmetall 2016 das Gemeinschaftsunternehmen RBSS gegründet hatte.

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