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Proteste gegen Flüchtlingslager

Nach Schließung der Balkanroute ist das EU-Land Bulgarien bislang keine Ausweichroute für Flüchtlinge und Schlepper geworden. «Wir können sagen, dass es zurzeit ruhig ist», sagte Regierungschef Boiko Borissow am Montag in einem Interview des Privatfernsehens Nova TV in Sofia.

Freunde des Grenzbaus: Bulgariens Premier Boyko Borisov (links), Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (Mitte) und Österreichs Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (rechts).

Sofia (dpa) – Borissow lobte den EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei, weil darin auch ausdrücklich auf den Schutz der bulgarischen Grenzen zur Türkei hingewiesen werde.

Die Regierung in Sofia befürchtet, dass Bulgarien zu einer Ausweichroute für Migranten und Schlepper werden könnte. Bulgarien ist kein Mitglied des Schengen-Raumes für visafreies Reisen in Europa.

Unterdessen demonstrierten Hunderte Bulgaren gegen Überlegungen für ein Flüchtlingslager unweit der griechischen Grenze. Die Regierung überlegt, ob alte Kasernen in Kressna im Fall eines massiven Andrangs von Migranten aus Griechenland oder Mazedonien provisorisch genutzt werden könnten. Dabei gehe es nicht um die Einrichtung eines regulären Flüchtlingszentrums, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Sofia.

Bulgarien hat eine 270 Kilometer lange grüne Grenze zur Türkei. An kritischen Stellen gibt es einen Drahtzaun. Rund 2000 Polizisten sind an der Grenze im Einsatz. An der bulgarischen Grenze zu Griechenland wurden bereits 400 Soldaten stationiert, weitere 500 Mann könnten schnell dorthin verlegt werden.

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