Berlin (dpa/bb) – Der Berliner Senat bereitet die Einführung eines neuen Mietfahrradsystems im Stadtgebiet vor. Das geht aus der Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage des Abgeordneten Niklas Schenker (Linke) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte am Donnerstag der «Tagesspiegel» darüber berichtete. Demnach sei für das nächste Jahr eine europaweite Ausschreibung für die Neukonzeptionierung geplant.
Derzeit gibt es laut Senat 5500 Leihräder in der Hauptstadt. Geprüft werde eine Erweiterung des Netzes um 2000 bis 4500 neue Räder, hieß es. Damit könne das Netz auch in Randbezirken verbessert werden. Bislang seien die meisten Räder innerhalb des S-Bahn-Rings vorhanden, und äußere Bezirke wie Spandau verfügten teils über kein einziges Leihrad.
Diese Erweiterung würde die Kosten für das System deutlich erhöhen, die laut Senat zu einem großen Teil durch öffentliche Mittel finanziert werden. Trotzdem schließt der Senat auch ein kostenfreies Zeitkontingent nicht aus, um so etwa die regelmäßige Nutzung zu fördern.
«Wir möchten ein weitgehend kostenfreies kommunales Leihfahrradsystem mit mindestens 10 000 Rädern und 1000 Stationen für Berlin auf den Weg bringen», teilte der Abgeordnete Schenker mit. Dies sei ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende, gerade auch für die Menschen in den Randbezirken.
Schenker nannte Hamburg als positives Beispiel für ein funktionierendes, kostenfreies System, da dort die ersten 30 Minuten der Nutzung kostenfrei seien und die Räder kommunal betrieben würden. In Berlin wird das öffentliche Mietfahrradsystem seit 2016 von Nextbike betrieben.