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Nabu fordert Bekenntnis von Bund und Ländern zu EU-Aktionsplan

Der Naturschutzbund (Nabu) erwartet bei der anstehenden Agrarministerkonferenz in Büsum ein Bekenntnis von der Bundesregierung und den norddeutschen Küstenländern zu dem kürzlich von der EU-Kommission vorgelegten Aktionsplan für eine nachhaltigere Fischerei. Der Plan sieht unter anderem ein Verbot der Fischerei mit grundberührenden Netzen in Meeresschutzgebieten spätestens bis 2030 vor. Insbesondere Krabbenfischer an der Nordseeküste fürchten deshalb um ihre Existenz. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) äußerte sich zu einem pauschalen Verbot kritisch. Auch norddeutsche Landesregierungen positionierten sich gegen den EU-Aktionsplan.

«Statt mit konstruktiven Vorschlägen aufzuwarten, verweigern die Fischereiministerien der Länder auf Druck der Krabbenfischer die Umsetzung des Aktionsplans», sagte Nabu-Meeresschutzexperte Kim Detloff in einer Mitteilung des Verbandes am Dienstag. «Trotz ihrer Sorgen um die Zukunft der handwerklichen Fischerei tragen sie auch Verantwortung für streng geschützte Riffe, für Seegraswiesen, Muschelbänke und klimarelevante Schlickgründe.» Die Agrarminister tagen ab Mittwoch in Büsum in Schleswig-Holstein.

Der Landesvorsitzende des Nabu in Niedersachsen Holger Buschmann sagte, für die Umsetzung des EU-Aktionsplanes sei eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern nötig, die einen Fahrplan erarbeite. «Zugleich braucht es eine differenzierte Betrachtung unterschiedlicher Fanggeräte und eine Forschungsoffensive bei der Entwicklung umweltschonender Fangtechnik. Wir brauchen gemeinsame Lösungen von Fischerei und Naturschutz», sagte Buschmann. Ein «Weiter so» wie bisher sei keine Option.

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