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Müritz-Saga und Vineta-Festspiele ziehen positives Fazit der Saison

Nach zwei Corona-Krisenjahren haben die Freilufttheater in Vorpommern und an der Müritz 2022 unerwartet viele Gäste gezählt. Viele Menschen seien kulturhungrig und auch das warme Wetter half.

Der warme Sommer hat den Freilufttheatern im Osten Mecklenburg-Vorpommerns eine gute Saison nach den vergangenen Corona-Jahren beschert. Kurz vor Abschluss der Saison haben die Veranstalter der Müritz-Saga und der Vineta-Festspiele in Zinnowitz auf Usedom am Freitag ein positives Fazit gezogen. «Die Gäste sind zurück», sagte die Geschäftsführende Dramaturgin der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, Anna Engel: «Man spürte, dass das Publikum Sehnsucht nach guter, niveauvoller Unterhaltung hat und sehr aufgeschlossen für die Angebote war und ist.»

«Wir hatten bereits rund 18 000 Gäste, das ist mehr, als wir nach Corona dachten», erklärte Müritz-Saga-Intendant Nils Düwell am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Waren an der Müritz. An beiden Orten endet an diesem Samstag die Freiluftsaison.

Das Stück «Vineta – Das Goldfest der Gaukler» von Anna Engel und Andreas Flick wurde nach Angaben einer Sprecherin während der gesamten Saison bejubelt. Zuschauer mochten demnach die Leichtigkeit der Inszenierung Geschichte um eine gewitzte und furchtlose Gauklerprinzessin und deren große Publikumsnähe. Insgesamt kamen in Zinnowitz rund 13 000 Besucher, fast so viele wie vor der Corona-Zeit 2019. Mit letzten Vorstellungen im Theaterzelt «Chapeau Rouge» in Heringsdorf endet zugleich die Spielzeit 2021/22 für die Landesbühne, die auch in Wolgast und Barth Stücke spielte.

An der Müritz hatte die teilweise große Hitze den Gästen des Stücks «Des Teufels Schergen» auch nichts ausgemacht: «Wenn wir abends spielen, war es schon wieder ein lauer Sommerabend», sagte Düwell. «Wir hatten diesmal zwei Regenvorstellungen, von denen nur eine abgebrochen werden musste.» In anderen Sommern habe es deutlich mehr Regenvorstellungen gegeben. Vor Corona im Jahr 2019 hatte das mittelalterliche Theater knapp 21 000 Gäste bei etwas mehr Vorstellungen als 2022. Auch das Team aus Schauspielern und Laien harmoniere gut. 

Wie es 2023 mit der Müritz-Saga genau weitergeht, soll bis Mitte September entschieden werden, sagte Düwell: «Wir haben das nächste Stück vorbereitet.» Man müsse aber erst die Preis- und Energiesituation genau analysieren und mit Sponsoren reden, die wegen der Energie- und Kostenentwicklung auch eine neue Situation hätten. Bei «Des Teufels Schergen» geht es um die Schrecken, die marodierende Söldner und Räuber im Dreißigjährigen Krieg um 1640 herum in Mecklenburg verbreiten. Unter der Regie von Düwell sorgt ein maskierter Rächer dafür, dass am Ende wieder Frieden einkehrt.

Für bundesweite Schlagzeilen hatte vor einer Woche ein Autofahrer gesorgt, der während einer Vorstellung auf die Bühne des Freilufttheaters gefahren war. Er hatte sich mit seinem Navigationsgerät verfahren und das Auto im Sand festgefahren. Verletzt wurde niemand, doch die Vorstellung musste abgebrochen und das Auto am nächste Tag geborgen werden.

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