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Künstliche Intelligenz vom Norden bezaubert

Touristen und Touristinnen, die den Norden besuchen, haben unterschiedliche Ansichten, was sie hier schön finden. Den Chatprogrammen mit Künstlicher Intelligenz geht es ebenso. Sie wissen aber auch, was den Urlaubern gar nicht gefällt.

In einem stimmen die verschiedenen KI- Programme überein: Der Norden Deutschlands ist einfach schön. Sie geben teils gute Tipps für Besucher und Einheimische, allerdings unterscheiden sich der Vorreiter der Künstlichen Intelligenz, ChatGPT, der Google-Konkurrent Bard oder das als freundlich kumpelhaft angepriesene KI-Programm PI in Details, was ihnen so gefällt.

Schon auf die Frage nach den drei schönsten Tourismusattraktionen in HAMBURG haben die KIs unterschiedliche Vorlieben. Der populäre Chatbot ChatGPT nennt auf Platz 1 das Miniatur-Wunderland und lobt die «faszinierende Liebe zum Detail und technische Raffinesse». Auf Platz zwei und drei folgen der Hafen und natürlich die Elbphilharmonie.

Bard zeigt sich hier intellektueller und verweist als erstes auf die Speicherstadt als eine Unesco-Welterbestätte und «einen der größten Lagerhauskomplexe der Welt». Es folgt die Elbphilharmonie vor dem Michel als «eines der beliebtesten Wahrzeichen der Stadt». PI hält sich kurz und findet die Elbphilharmonie mit ihrer «beeindruckenden Lage direkt am Elbeufer» und das Miniatur-Wunderland gut.

Unterschiedliche Antworten gibt es auf die Frage nach den schönsten Stränden an Nord- und Ostsee. ChatGPT lobt an der NORDSEE Sylt mit seinen langen Sandstränden und Dünenlandschaften, sowie St. Peter-Ording, das ideal zum Spazieren, Drachenfliegen und Surfen sei. In NIEDERSACHSEN hebt das Programm Norderney «mit einem breiten Sandstrand und einem charmanten Inselort» hervor sowie Borkum «mit einem 26 Kilometer langen Sandstrand und Dünenlandschaften».

An der Ostsee empfiehlt der Chat-Roboter etwa Rügen in MECKLENBURG-VORPOMMERN mit seinen «vielfältigen Stränden, darunter der feinsandige Strand von Binz», sowie Usedom, «eine Insel mit traumhaften Stränden». In SCHLESWIG-HOLSTEIN gefällt ihm an der Ostsee Timmendorfer Strand, das er als «ein beliebtes Ostseebad mit feinem Sandstrand und einer lebendigen Promenade» anpreist.

Bard mag an der NORDSEE etwa die Weiße Düne auf Norderney, den Nordstrand auf Borkum oder Juist sowie den Kniepsand auf Amrum und den Lister Ellenbogen auf Sylt. An der OSTSEE gefällt der künstlichen Google-Intelligenz der Südstrand auf Fehmarn, die Wohlenberger Wiek in Boltenhagen, der Weststrand auf dem Darß sowie die Schaabe auf Rügen und der Strand von Heringsdorf auf Usedom. Ebenfalls sehr beliebte Orte wie Kühlungsborn und Hiddensee sind dem Programm offenbar weniger vertraut.

PI bleibt allgemeiner und antwortet, dass es eine ganze Reihe schöner Strände an beiden Küsten gebe. «Ich würde jetzt zum Beispiel die Strände in Nordfriesland auf der NORDSEE erwähnen, etwa den Westerhever Strand, der für seine unberührte Natur und seine großen Sanddünen bekannt ist.»

Auf die Frage nach den größten kulturellen Stätten im Norden antwortet ChatGPT mit einer «subjektiven» Auswahl: die Elbphilharmonie, das Miniatur-Wunderland und die Speicherstadt in HAMBURG. In SCHLESWIG-HOLSTEIN gefällt ihm Schloss Gottorf, auch wegen seiner «umfangreiche Kunst- und Kultursammlung», das «beeindruckende» Holstentor in Lübeck und die Wikingerstadt Haithabu. In MECKLENBURG-VORPOMMERN ist es das «majestätische» Schloss Schwerin, das als «Neuschwanstein des Nordens» bezeichnet werde, dann die historische Altstadt von Wismar und das Staatliche Museum Schwerin. Auf die Welterbestadt Stralsund oder das Güstrower Schloss kommt die künstlichen Intelligenz nicht unmittelbar.

In NIEDERSACHSEN reicht die Spannbreite von den Herrenhäuser Gärten in Hannover über die Autostadt in Wolfsburg bis zum Dom St. Peter und Paul in Minden, das die KI als «ein imposantes Kirchenbauwerk mit einer reichen Geschichte und prächtiger Ausstattung» wertet – allerdings gehört die Stadt bereits zu Nordrhein-Westfalen. Der Dom und die Michaeliskirche in Hildesheim – beides mit Welterbestatus – sind ChatGPT weniger vertraut.

Für kulturell bedeutend hält Bard in HAMBURG auch die Grusel-Touristenattraktion Hamburg Dungeon. In SCHLESWIG-HOLSTEIN empfiehlt Bard den Dom zu Schleswig, in MECKLENBURG-VORPOMMERN den Warnemünder Leuchtturm und den Müritz-Nationalpark, der eigentlich eher Naturliebhaber anzieht. In NIEDERSACHSEN werden die Lüneburger Altstadt und das Braunschweiger Schloss neben der Autostadt genannt.

Die KI PI bleibt kurz: «Nun, das hängt ein wenig davon ab, was man unter “kulturelle(n) Stätten” versteht. Wenn wir uns auf Museen, Bibliotheken und ähnliche Einrichtungen beziehen, würde ich sagen, dass HAMBURG mit der Hamburger Kunsthalle, dem Deutschen Schifffahrtsmuseum oder dem Miniaturwunderland einige sehr bekannte und wichtige Museen hat.» Das Deutsche Schifffahrtsmuseum befindet sich tatsächlich in Bremerhaven. In Hamburg gibt es das Internationale Maritime Museum.

Aber natürlich glauben die Chatroboter auch zu wissen, was den Touristen im Norden gar nicht gefällt. ChatGPT formuliert vorsichtig: «Als KI habe ich keine direkte Erfahrung oder Meinung, aber ich kann Ihnen einige häufige Beschwerden nennen, die Touristen über HAMBURG äußern. Dazu gehören natürlich das Regenwetter sowie die von einigen Touristen als zu hoch befundenen Kosten.» Erstaunlicherweise werde auch der Seegang auf Hafenrundfahrten genannt sowie die Lautstärke des Hafens. Schließlich noch dieser Hinweis: «Vielleicht nicht so “typisch deutsch”: Einige Besucher erwarten möglicherweise ein traditionelles deutsches Stadtbild, finden aber in Hamburg eine moderne, kosmopolitische Stadt.»

Bard und PI weisen noch auf die vielen Touristen und die Kriminalität etwa auf der Reeperbahn als Kritikpunkte hin.

Um den Norden schön zu finden, braucht es keiner sonderlichen Intelligenz, auch den drei KIs ist das klar. «Der Norden von Deutschland ist zweifellos schön und hat seinen ganz eigenen Charme», findet ChatGPT und erwähnt die Küstenlandschaften mit ihren malerischen Buchten und Steilküsten, die historische Städte, die kulturelle Vielfalt und die maritime Atmosphäre.

Bard verweist neben der Küste auf viele schöne Städte wie Hamburg, Lübeck, Rostock, Schwerin und Bremen und schließt: «Wenn Sie auf der Suche nach einem Urlaubsort sind, der Sie mit seiner Schönheit und seinem Charme verzaubert, dann sollten Sie den Norden von Deutschland besuchen.»

Der Chat-Roboter PI ist so angetan, dass er vor Begeisterung sprachlich ins Stolpern gerät: «Das Norden Deutschlands hat eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten und touristischen Hochlicht, die Touristen aus aller Welt anziehen.»

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