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Hitze und Brände am Mittelmeer – Unwetter im Norden Italiens

Am Mittelmeer stöhnen die Menschen unter sengender Hitze. Die Feuerwehren kämpfen gegen Wald- und Flächenbrände. In einem Land gibt es bereits viele Todesopfer.

Hitze und Feuerwehren im Dauereinsatz: Die Lage im Mittelmeer-Raum bleibt angespannt. Besonders betroffen von den Waldbränden ist die bei Deutschen beliebte griechische Ferieninsel Rhodos. Starke Winde erschwerten am Dienstag die Löscharbeiten. Im nordafrikanischen Algerien stieg indes die Zahl der Todesopfer auf 34. Rund 1500 Menschen wurden in Dörfern in Sicherheit gebracht. Für Griechenland sagten Meteorologen noch höhere Temperaturen voraus.

Auf Rhodos hoben am Dienstagmorgen wieder Löschflugzeuge und -helikopter ab, um die seit Tagen wütenden Flammen einzudämmen. «Die Löscharbeiten gestalten sich (auf Rhodos) wegen der drehenden Winde sehr schwierig», sagte ein Sprecher der Feuerwehr im staatlichen Rundfunk. Sechs Dörfer nördlich und westlich der antiken Stätte von Lindos waren bedroht. Ersten Schätzungen von Experten zufolge wurden etwa 150 Quadratkilometer Wald und Landwirtschaftsfläche zerstört.

Auch auf der Insel Euböa im Nordosten Athens toben rund um die Hafenstadt Karystos Brände, die Dörfer bedrohen.

In Algerien sind dem Innenministerium zufolge 8000 Kräfte im Einsatz, um die Brände zu löschen. Sie wüteten am Montag unter anderem in der algerischen Region Beni Ksila östlich der Hauptstadt Algier. Die Flammen breiteten sich angesichts starker Winde schnell auch auf andere Regionen des Landes aus. Unter den Toten sind laut Angaben vom Montagabend 24 Zivilisten und 10 Mitarbeiter des Militärs.

Das benachbarte Tunesien kämpfte ebenfalls mit Bränden und einer Hitzewelle, die weite Teile des Landes erfasste. In der Hauptstadt Tunis herrschten 48 Grad Celsius. In Wäldern nahe der algerischen Grenze gingen Feuerwehrleute gegen Brände vor, die dort seit mehreren Tagen wüteten. Rund 2500 Menschen wurden Medienberichten zufolge in Sicherheit gebracht. Mehrere Menschen erlitten einen Hitzeschlag.

Mit den Auswirkungen von Hitze und Trockenheit haben auch die Menschen auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien zu kämpfen. Dort brachen in der Nacht zum Dienstag größere Wald- und Flächenbrände aus. Betroffen sind insbesondere der Norden und dort Palermo und Umgebung. Ein großes Feuer auf den Hügeln rund um die Hauptstadt der Insel hat das Gelände des dortigen Flughafens erreicht, der deswegen vorübergehend gesperrt war.

Feuer auch in der Türkei: In der Urlaubsregion Antalya brach ein Waldbrand aus. Aus Sicherheitsgründen seien zehn Häuser im Bezirk Kemer evakuiert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Touristen seien zunächst nicht betroffen gewesen.

Im Norden Italiens gingen derweil schwere Unwetter nieder. Die Metropole Mailand sowie große Teile der Lombardei waren in der Nacht zum Dienstag betroffen. Es kam zu starken Sturmböen, schweren Hagelschauern und Regenfällen. Eine 16-Jährige starb, nachdem sie in einem Pfadfinderlager in der Provinz Brescia von einem umfallenden Baum getroffen wurde, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

In Mailand geriet ein Passagierflugzeug der US-Gesellschaft Delta Air Lines kurz nach seinem Start in ein Unwetter und musste seinen Flug abbrechen. Flug DL185 mit Ziel New York wurde nach Rom umgeleitet, wo die Maschine am Montagnachmittag sicher landete, wie Ansa berichtete. Die Passagiere seien «normal» ausgestiegen. Das Flugzeug habe einige Schäden davongetragen. Details wurden zunächst nicht genannt.

Am Mittelmeer müssen sich Einheimische und Urlauber noch einmal auf extreme Hitze einstellen, bevor es dann etwas abkühlt. In Griechenland werden laut Wetteramt am Dienstag und vor allem am Mittwoch in weiten Teilen Griechenlands Temperaturen deutlich über 40 Grad herrschen. Im Westen des Landes soll es den Meteorologen am Mittwoch sogar mehr als 46 Grad heiß werden. Am Donnerstag wird dann eine Abkühlung auf etwa 35 Grad erwartet.

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