Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Nach der verheerenden Ahr-Flut im Juli 2021 kommt der Campingtourismus in dem einst so malerischen Flusstal nur langsam wieder in Gang. «Fest steht bislang, dass Dauercamping in der Nähe zur Ahr grundsätzlich nicht mehr möglich sein wird», teilt Barbara Knieps vom Verein Ahrtal-Tourimus in Bad Neuenahr-Ahrweiler der Deutschen Presse-Agentur mit.
Mit Brettern umbaute Wohnwagen und Holzhäuschen könnten nach früheren Angaben der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord auch bei künftigen Überschwemmungen womöglich nicht zügig entfernt werden. Hochwasser könne im engen Ahrtal rascher steigen als im Rhein- und Moseltal. Weggeschwemmte Wohnwagen hatten bei der Sturzflut 2021 zur Verstopfung von Brückendurchlässen und zu Aufstauungen beigetragen. Bei der Flutkatastrophe waren mindestens 134 Menschen ums Leben gekommen.
Campen auf Zeit soll es aber laut Knieps in dem Flusstal mit einst rund 9000 verwüsteten Häusern sowie teils zerstörten Straßen und Bahnstrecken wieder geben. «Die Campingplätze müssten allerdings im Warnfall schnell geräumt werden können.» Dafür müssten die Betreiber «Evakuierungspläne vorhalten». Und beim Bau von Duschhäusern, Campingläden und Restaurants wasserrechtliche Auflagen erfüllen.
«Von elf Campingplätzen im Ahrtal waren zehn von der Flut betroffen», sagt Knieps. Einige wenige seien wieder offen, andere planten die Öffnung – drei aber blieben geschlossen. Generell sei für Betreiber von Campingplätzen «noch nicht final definiert, was in welchen Zonen in direkter Ahrlage baulich möglich sein wird. Daher ist leider noch nicht absehbar, wann wieder weitere Campingplätze im Ahrtal zur Verfügung stehen.» Es könne sein, dass es in bestimmten Gefahrenzonen an der Ahr keine Genehmigung mehr dafür gebe.
Schon witterungsbedingt tauchen zunächst vor allem wieder Wohnmobile mit Heizung in dem Rotweingebiet auf. Touristikerin Knieps erklärt: «Von neun Wohnmobilstellplätzen im Ahrtal waren sieben von der Flut betroffen. Derzeit stehen wieder fünf Wohnmobilstellplätze zur Verfügung, weitere befinden sich im Wiederaufbau.» Die Nachfrage sei da, auch für Campingplätze – es gebe immer wieder Anfragen.