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Hilfsorganisation: Krankenschwester und Kind in Haiti entführt

Das Gewässer der Brugga im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald bleibt gesperrt. Grund dafür ist der Erreger der Krebspest, der für die ansässigen Dohlenkrebse tödlich ist. Die Seuche hat sich nun weiter ausgebreitet. Dabei haben auch Menschen geholfen.

In der Nähe der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince sollen nach Angaben einer dort ansässigen Hilfsorganisation eine Krankenschwester und ihr Kind entführt worden sein. Die aus den USA stammende Frau sei mit dem Direktor der christlichen Organisation «El Roi» verheiratet, teilte das Hilfswerk am Samstag (Ortszeit) auf seiner Webseite mit. Die Entführung habe sich am Donnerstagmorgen auf dem Gelände der Organisation ereignet. «Uns sind Berichte über die Entführung von zwei US-Bürgern in Haiti bekannt», bestätigte das US-Außenministerium der «Washington Post» auf Nachfrage. Man stehe in Kontakt mit den haitianischen Behörden.

Die USA hatten am Donnerstag ihre Reisewarnung für Haiti aktualisiert und mitgeteilt, bis auf das Notfallpersonal alle US-Regierungsangestellten sowie deren Familien aus dem Karibikstaat abzuziehen. US-Bürgern wird «aufgrund von Entführungen, Kriminalität, Unruhen und schlechter medizinischer Versorgung» dringend davon abgeraten, nach Haiti zu reisen. Wer sich bereits im Land aufhalte, solle «so schnell wie möglich» mit kommerziellen oder privat verfügbaren Transportmitteln ausreisen, heißt es auf der Webseite des US-Außenministeriums.

Haiti ist das ärmste Land auf dem amerikanischen Kontinent. Seit Jahren leidet es unter Korruption, Gewalt und Naturkatastrophen. Seit dem verheerenden Erdbeben 2010 mit mehr als 220 000 Toten ist Haiti auf Entwicklungshilfe angewiesen. Banden kämpfen brutal um die Kontrolle der Hauptstadt Port-au-Prince, die immer mehr im Chaos versinkt. Fast die Hälfte der elf Millionen Haitianer leidet laut UN unter akutem Hunger. Haiti liegt zwischen Nord- und Südamerika auf der Insel Hispaniola. Auf der Osthälfte der Insel befindet sich die Dominikanische Republik.

Seit der Ermordung des Staatspräsidenten Jovenel Moïse vor gut zwei Jahren führt eine Interimsregierung die Amtsgeschäfte. Sie bat die Vereinten Nationen um Hilfe durch eine bewaffnete internationale Truppe, die bislang allerdings nicht zustande gekommen ist. In den vergangenen Tagen hatten Medienberichten zufolge Haitianer vor der US-Botschaft in Port-au-Prince kampiert, um dort Schutz vor Bandenkriminalität zu suchen.

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