Hamburg (dpa) – Nach zwei coronabedingt ausgefallenen Festen 2020 und 2021 und einer abgespeckten Version im vergangenen Herbst will Hamburg nun beim 834. Hafengeburtstag Anfang Mai wieder voll durchstarten. «Der Hafengeburtstag in Hamburg ist für uns als gesamte Stadt ein ganz besonderes Fest», sagte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Mittwoch. Das gelte nicht nur, weil der Hafen das wirtschaftliche Zentrum der Hansestadt sei, sondern auch, weil er «unser Tor zur Welt ist». Erstmals seit 2019 werden bei dem Fest vom 5. bis 7. Mai wieder mehr als eine Million Gäste erwartet. Partnerland ist in diesem Jahr wieder Südkorea.
WAS GIBT ES AUF DEM WASSER AN SCHIFFEN ZU SEHEN?
Auf keinen Fall verpassen sollten die Gäste nach Einschätzung von Hafenkapitän Simon Rosenkranz die Ein- und Auslaufparaden des größten Hafenfests der Welt. Dabei werden rund 250 Wasserfahrzeuge vom kleinen Sportboot über historische Segler, modernste Einsatzfahrzeuge und Marineschiffe wie die Fregatte «Hamburg» bis hin zu majestätischen Großseglern wie die «Alexander von Humboldt II» und das polnische Segelschulschiff «Dar Mlodziezy» erwartet. Teil des Hafengeburtstags sei auch die in Hamburg fest vertäute 4-Mast-Stahlbark «Peking». Zudem besuchen während des Hafengeburtstags acht Kreuzfahrtschiffe die Hansestadt, wie Rosenkranz sagte.
WELCHE ATTRAKTIONEN GIBT ES AUF DEM WASSER?
Als größtes Highlight gilt das Schlepperballett am Samstagnachmittag. Dabei schunkeln und drehen sich mehrere tausend PS starke Hafenschlepper streng choreographiert zu Walzerklängen und bekannten Melodien aus Klassik, Pop und Filmmusik vor den Landungsbrücken um die eigene Achse. Erstmals wird das Schlepperballett dabei auf einer schwimmenden Bühne von Tänzerinnen und Tänzern des vom Hamburger Ehrenbürger John Neumeier gegründeten Bundesjugendballetts begleitet. Hinzu kommen beim Hafengeburtstag unter anderem Showfahrten, Wasserski-Vorführungen und spektakuläre Rettungsübungen auf der Elbe mit drei Hubschraubern. «Da freue ich mich auch persönlich drauf», sagte Rosenkranz.
WAS IST AN LAND GEBOTEN?
Zwischen Fischauktionshalle und Elbphilharmonie sowie in der Speicherstadt und verschiedenen Häfen können am gesamten Wochenende zahlreiche Schiffe besucht und inspiziert werden. Zum kostenlosen und überall frei zugänglichen Programm an den drei Tagen gehören mehrere Open-Air-Bühnen mit vielen Konzerten von Jazz bis Reggae, an der Elbphilharmonie sind kostenlose Übertragungen der besten Konzertmitschnitte geplant, wie Sören Lemke von der Wirtschaftsbehörde sagte. Um sich bei all den vielen Veranstaltungen und Attraktionen zurechtzufinden, biete Hamburg eine App, mit der man sein persönliches Besuchsprogramm mit exakten Laufwegen zusammenstellen könne. Als besondere Attraktion gilt das traditionelle Feuerwerk am Samstagabend um 22.30 Uhr, das diesmal auf der Elbe von Hafen-Barkassen begleitet werden soll.
WAS HAT ES MIT DER PARTNERSCHAFT ZU SÜDKOREA AUF SICH?
Beim 816. Hafengeburtstag im Jahr 2005 – damals war Südkorea ebenfalls Partnerland – haben Hamburg und die Hafenstadt Busan erstmals eine Partnerschaft besiegelt und diese 2015 erneuert. Seit 2009 besteht zudem eine Parlamentspatenschaft zwischen der Hamburgischen Bürgerschaft und dem Busan City Council und seit 2010 eine Partnerstadt der jeweiligen Häfen. Im selben Jahr wurde als Zeichen der Verbundenheit in der HafenCity die ehemalige Magdeburger Brücke in der Korea-Straße in «Busanbrücke» umbenannt. Insgesamt haben sich in Hamburg nach Senatsangaben inzwischen rund 50 koreanische Firmen und etwa 1200 koreanische Staatsbürger angesiedelt.
WAS BIETET BUSAN BEIM 834. HAFENGEBURTSTAG?
Busan sei für Korea wie Hamburg für Deutschland, sagte der Generalkonsul der Republik Korea, Ki-hong Jung. Wie Hamburg sei Busan die zweitgrößte Stadt des Landes, verfüge über den weltweit siebtgrößten Hafen und sei ein Touristenmagnet. Beim Hafengeburtstag zeige Südkorea an der Kehrwiederspitze unweit der Elbphilharmonie unter anderem Taekwondo-Demonstrationen, Tänze und Konzerte, wobei Generalkonsul Ki-hong besonders auf den derzeit weltweit erfolgreichen K-Pop hinwies, der in Hamburg unter anderem mit einer Tanz-Performance und einem DJ-Event gewürdigt werde. Darüber hinaus versprach er «100 Prozent Genuss» beim angebotenen koreanischen Essen.