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Grüner Besuch bei grüner Firma

Siegfried Schröpf, der Geschäftsführer von Grammer Solar, freute sich am Dienstag ehrlich, mit Dieter Janecek zum ersten Mal einen amtierenden Landesvorsitzenden der Grünen in seinem Unternehmen begrüßen zu dürfen. Schröpf und Mitgeschäftsführerin Almut Petersen nutzten die Gelegenheit, um kräftig Werbung zu machen für die umfassende Nutzung der Solar-Energie.

Siegfried Schröpf (rechts), Geschäftsführer der Grammer Solar, gab der grünen Delegation um Landesvorsitzenden Dieter Janecek (Dritter von links) eine kurze Einführung in die Solar-Wärme-Technik.

Die Grammer Solar, eine Ausgründung des Grammer-Konzerns und seit 2000 ein eigenständiges Unternehmen, ist in allen drei Feldern der Solarbranche daheim: Photovoltaik, Warmwasser und Solar-Wärme. Mittlerweile arbeiten in dem Unternehmen im Industriegebiet Nord rund 70 Beschäftigte. Wobei die Solar-Wärme-Anlagen, einst Keimzelle des Unternehmens, vollständig entwickelt und montiert werden. “Sie machen heute aber nur noch rund 20 Prozent vom Umsatz aus”, so Schröpf.

Sonne produziert Wärme

Zwei Solar-Wärme-Module stehen direkt vor dem Firmengebäude und dienen als praktisches Anschauungsmodell: Die Sonne produziert im Modul heiße Luft, die wird durch einen Ventilator weitergeleitet, den wiederum ein eingebautes Photovoltaik-Feld mit Energie speist. Auf diese Weise, so Schröpf, lassen sich bis zu 25 Prozent an Heizenergie einsparen. “Das klingt erst einmal nicht viel, ist aber in der Summe gewaltig.” Und das System sei an sich ideal bei der energetischen Sanierung von Altbauten, ergänzte Almut Petersen. Es führe den dicht verpackten Räumlichkeiten nämlich ständig frische Luft zu, die entstehende Feuchtigkeit gleichzeitig ab.

Die Gefahr von Schimmelbildung – eines der großen Probleme der energetischen Gebäudesanierung – damit deutlich reduziert. Was nach Einschätzung der beiden Grammer-Geschäftsführer jetzt noch fehlt, ist ein Einspeisungsgesetz ähnlich dem, das es für die Photovoltaik gibt. Das nämlich halten die beiden Experten an sich für gut. Zumal es durch die Umlage der Kosten auf die Kunden der Stromkonzerne völlig unabhängig vom Staatshaushalt bleibe. “Da ist das deutsche Modell in Europa am besten.”

Auch wenn sie sich klar darüber sind, dass es schwieriger ist, die durch Warmwasser- oder Wärmekollektoren erzeugte Energie zu messen. Zusätzlich wünscht sich die hiesige Solarbranche eine Prämie für die Nutzung von Modulen die in Europa gebaut werden, wie sie beispielsweise in Italien inzwischen Praxis ist, da die konkurrierenden Produkte aus China offensichtlich staatlich kräftig subventioniert sind.

Auf dem Auswärtigen Amt
Letzter repräsentativer Auftrag für die Grammer Solar war nach Aussage von Siegfried Schröpf der Bau einer 200-Quadratmeter-Wärmeanlage auf dem Auswärtigen Amt in Berlin. Probleme bereitet derzeit die Situation auf dem Arbeitsmarkt, es fehlen Zimmerleute, Spengler, Elektriker aber auch Ingenieure.

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