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Gedenken an den Völkermord

Mit einem Gedenkgottesdienst im armenischen Patriarchat in Istanbul ist der Opfer der Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren im Osmanischen Reich gedacht worden.

Istanbul (dpa) – Als Vertreter der türkischen Regierung nahm EU-Minister Volkan Bozkir an der Veranstaltung am Freitag teil, wie der Sender CNN-Türk berichtete. Die Regierung wehrt sich vehement gegen die Bezeichnung Völkermord für die Massaker an den Armeniern. Sie räumt aber ein, dass damals Unschuldige getötet wurden. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte am Montag mitgeteilt: «Wir gedenken der unschuldigen osmanischen Armenier, die ihr Leben ließen, mit Respekt.»

Rund 100 Nachfahren von Opfern und andere Sympathisanten gedachten in Istanbul der Toten der Vertreibungen und Massaker. Sie gingen zu den Häusern, aus denen Armenier am 24. April 1915 abgeholt wurden, und legten Blumen nieder. Am Mittag war eine Veranstaltung am Bahnhof Haydarpasa auf der asiatischen Seite Istanbuls geplant, von wo aus Armenier damals aus der Stadt deportiert wurden. Am Abend sollte der Opfer auf der Istiklal Caddesi nahe dem zentralen Taksim-Platz gedacht werden. Nach armenischen Angaben kamen damals 1,5 Millionen Armenier ums Leben, die Türkei geht von deutlich weniger Opfern aus.

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