Köln (dpa) – Die Gastronomieangebote im Handel von der Mitnahmetheke bis zum im Laden integrierten Restaurant sind wieder deutlich stärker gefragt. Nach der pandemie-bedingten Nachfragedelle erreichten die Umsätze bereits im vergangenen Jahr mit gut 10 Milliarden Euro wieder das Vor-Corona-Niveau, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI ergab. Für das laufende Jahr rechnen die befragten Händler mit einem weiteren Wachstum der Umsätze um 9 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Das Wachstum sei allerdings nicht unerheblich von der Preisentwicklung getrieben, hieß es in der Untersuchung.
«Die positive Entwicklung der Handelsgastronomie ist erfreulich, es gibt aber deutliche Herausforderungen», sagte der Leiter Forschungsbereich Handelsgastronomie beim EHI, Olaf Hohmann. Vor allem der Personalmangel und die zunehmende Preisorientierung der Kundinnen und Kunden stellten die Branche vor große Herausforderungen.
Der Durchschnitts-Bon bei Einkäufen in der Handelsgastronomie lag zuletzt der Studie zufolge bei 5,43 Euro. Bei der Speisenauswahl der Verbraucherinnen und Verbraucher dominierten weiter die «Klassiker» der Handelsgastronomie. In über 50 Prozent der Filialen wurden am häufigsten belegte Brötchen, Hausmannskost, Fleischkäse, Pizza und Pasta verkauft. In weiteren 25 Prozent der Filialen waren es überwiegend Frikadellen und Hähnchen. Bei den Getränken dominierten Softdrinks, Kaffee und Wasser.
Die treuesten Kunden der Handelsgastronomie sind der Studie zufolge Menschen ab 45 Jahre. Auf sie entfallen über 60 Prozent aller Umsätze – mit steigender Tendenz. Dagegen nutzen Kundinnen und Kunden im Alter bis 24 Jahre immer seltener die gastronomischen Angebote des Handels.
Trotz der seit Jahresbeginn geltenden Mehrwegangebotspflicht dominiert der Studie zufolge in der Handelsgastronomie immer noch der Einsatz von Einwegverpackungen. Nur in 7 von 100 Fällen kämen bei der Abgabe von Speisen und Getränken Mehrwegverpackungen zum Einsatz.