Berlin (dpa) – Angesichts der weiterhin schwierigen Lage für das Gastgewerbe hat der Branchenverband Dehoga seine Forderungen nach einer dauerhaft niedrigen Mehrwertsteuer für die Unternehmen bekräftigt. «Das Sommergeschäft lief vielerorts nicht wie erwartet», teilte der Hotel- und Gaststättenverband am Dienstag mit. «Erschwerend für die Betriebe hinzu kommen die stark gestiegenen Kosten bei Lebensmitteln, Personal und Energie.»
Die Diskussion um eine Mehrwertsteuererhöhung für die Gastronomie sorge deshalb «für erhebliche Verunsicherung und existenzielle Sorgen». Man warne daher «eindringlich vor den Folgen einer Heraufsetzung des Mehrwertsteuersatzes von sieben auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024» und fordere «Steuerfairness».
Die Branche war von den Maßnahmen der Corona-Pandemie besonders schwer getroffen und schreibt eigenen Angaben zufolge seit drei Jahren Verluste. Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie war während der Pandemie deshalb von 19 auf 7 Prozent übergangsweise gesenkt worden. Angesichts der Energiekrise wurde die Regelung bis Ende 2023 verlängert.
Bundeskanzler Olaf Scholz stellte eine Entscheidung über eine mögliche Fortführung des ermäßigen Steuersatzes jüngst für Ende des Jahres in Aussicht. Es gebe einen Haushaltsentwurf, und im November oder Dezember müsse der Bundestag schauen, ob er Geld habe oder nicht, sagte Scholz Ende August bei einem Bürgergespräch der Bayern-SPD in München.
Der Dehoga will an diesem Dienstag in Berlin seine Zwischenbilanz zum Jahresverlauf vorstellen.