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Gartenschauen beschleunigten Bauprojekte in Brandenburgs Städten

Erst vor wenigen Wochen hat die Landesgartenschau in Beelitz ihre Pforten geschlossen. In Erinnerung wird die Stadt das Ereignis aber noch lange haben. Wie in anderen Gartenschau-Orten zuvor wurde hier viel Nachhaltiges geschaffen.

Großveranstaltungen wie die Landesgartenschau (Laga) haben nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung ihrer Austragungsorte in Brandenburg. Ohne die Blumenausstellungen wären für die Kommunen Millioneninvestitionen in mehr Grün und den Städtebau teils nicht zu stemmen.

«Die Stadt ist dank der Laga noch attraktiver geworden, sowohl für zukünftige Bürger als auch für Touristen», sagte Caroline Haitsch-Berg, Sprecherin der Stadt Beelitz (Potsdam-Mittelmark), wo die diesjährige 7. Laga bis Ende Oktober ausgerichtet wurde. Der aufgewertete Stadtpark sei nun ein ganzjähriger Anziehungspunkt für Erholungssuchende. Aus dem früheren Klärwerk sei ein Veranstaltungsareal geworden. Die alte Wassermühle beherberge nach der Sanierung künftig die neue Stadtbibliothek sowie das Mühlenmuseum. «Die 6000 Quadratmeter große Spiellandschaft mit barrierefreien Spielgeräten ist ein beliebter Treffpunkt für Familien geworden», sagte Haitsch-Berg.

Für das Gelände am Rande der Beelitzer Altstadt wurden rund 22 Millionen Euro investiert, davon kamen 16 Millionen vom Land. «Damit wurden Investitionen ermöglicht, die die Stadt Beelitz über Jahre hinweg lebenswerter machen», sagte die Stadtsprecherin.

Auch in Wittstock/Dosse (Ostprignitz-Ruppin), das 2019 die Laga ausgerichtet hatte, waren 23,2 Millionen Euro in Bauprojekte geflossen, die nicht direkt etwas mit der Gartenschau zu tun hatten. Ein Beispiel ist die Sanierung des Bahnhofs. «Viele Maßnahmen hätten wir ohnehin durchgeführt, aber eben nicht so schnell», hatte Wittstocks Bürgermeister, Jörg Gehrmann, dazu gesagt.

Nachhaltigkeit hatte hier eine große Rolle gespielt. Neben dem 13,5 Hektar großen Areal, das heute als Naherholungsgebiet mit Spielplätzen rund um die historische Stadtmauer dient, sind auch Wegweiser, Lagepläne und das Logo der Gartenschau noch für die Stadt in Gebrauch. Um das Gelände kümmern sich neben dem Bauhof auch ehrenamtliche Beetpaten.

Die Themengärten im Seepark von Prenzlau (Uckermark) – 2013 Gastgeber für die Laga – werden heute teils in der Regie von Vereinen und Initiativen gepflegt. «Der Weinberg wird von einem Weinhändler aus der Region bewirtschaftet», sagte Stadtsprecherin Alexandra Martinot. Die Gesamtkosten der Laga in Prenzlau betrugen 7,84 Millionen Euro, zuzüglich rund 5 Millionen Euro für den Durchführungshaushalt. Ohne die Gartenschau wären diese Investitionen nicht möglich gewesen, sagte Martinot. Nachnutzung und Pflege des Areals kosteten jährlich bis zu 150 000 Euro.

2027 wird Wittenberge (Prignitz) die nunmehr 8. Landesgartenschau ausrichten. Die Stadt erwartet sich hierbei ebenfalls Impulse in Sachen Stadtgestaltung, Tourismus und Investitionsförderung, wie Stadtsprecher Martin Ferch berichtete. Allein 10 Millionen Euro sollen demnach in einen rund 20 Hektar großen Kernbereich fließen. Begleitende städtebauliche Maßnahmen seien in der Summe noch nicht berücksichtigt.

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