Dresden (dpa/sn) – Dienstreisen von Mitgliedern der sächsischen Regierung ins Ausland haben im vergangenen Jahr Gesamtkosten von gut 442 876 Euro verursacht. Mit rund 228 715 Euro war Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) am teuersten, während für Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) nur knapp 607 Euro zu Buche stehen, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Antwort der Staatskanzlei auf eine Anfrage aus dem Landtag hervorgeht.
Bei Dulig fielen vor allem die Touren mit Wirtschaftsdelegationen nach Großbritannien mit gut 78 000 Euro und Kanada mit fast 145 000 Euro ins Gewicht. Auf fast 31 000 Euro summieren sich die Kosten für die auswärtige Kabinettssitzung im Mai in Brüssel, auch wenn diese bei einigen Ministern und Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) mit anderweitigen Terminen verbunden war.
«Regierungsmitglieder können gute Gründe dafür haben, ins Ausland zu reisen – die Kosten müssen aber im Rahmen bleiben und ein konkreter Nutzen für den Steuerzahler entstehen!», kritisierte der Linke-Landtagsabgeordnete Rico Gebhardt als Initiator der Kleinen Anfrage. «Bei einigen Staatsministerien und der Staatskanzlei sehe ich Erklärungsbedarf, weil ihre Reisetätigkeit im Vergleich besonders teuer ist.»