Großpösna (dpa/sa) – Nach gut einem Jahrzehnt auf dem Wasser wird die schwimmende Kirche «Vineta» auf dem Störmthaler See renoviert. Seit 2010 liegt die «Vineta» im Wasser und ist dort dauerhaft Wind und Wetter ausgesetzt. Deshalb lässt die Gemeinde Großpösna die Fassade erneuern und streichen. Die Schwierigkeit bei der Arbeit auf dem See seien vor allem die Windverhältnisse, erklärte Susann Thiel vom Bauamt der Gemeinde Großpösna. Auch der An- und Abtransport auf dem Wasser sei aufwendiger.
Die «Vineta» ist keine geweihte Kirche, aber ihr 15 Meter hoher Turm ist dem Kirchturm der ehemaligen Magdeborner Kirche nachempfunden. Das Dorf Magdeborn war einer von vielen Orten, die dem Braunkohletagebau weichen mussten. Der Störmthaler See entstand durch Flutung der Grube. «Die Vineta ist ein Symbol für die Dörfer, die durch den Braunkohleabbau verschwunden sind», sagte Thiel.
Seit 2011 wird die «Vineta» von der Gemeinde an das Krystallpalast Varieté Leipzig verpachtet. Auf der «Vineta» werden Konzerte, Lesungen oder private Feiern veranstaltet. Das erste Event in diesem Jahr, eine freie Trauung, soll bereits am 1. April stattfinden, wie Sabine Schön, Sprecherin des Varieté, mitteilte.
Laut Susann Thiel sind die Bauarbeiten bis dahin sehr wahrscheinlich abgeschlossen. «Wir sind optimistisch, dass das Gerüst spätestens bis zum 30. März abgebaut werden kann», so Thiel. Auf der Vineta finden im Jahr um die 60 Trauungen statt.