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Der Traum vom eigenen Las Vegas

Der russische Präsident Wladimir Putin gab grünes Licht für Pläne eines neuen Casinos auf der Krim.

Derzeit ist das Glücksspiel nur in genau definierten Zonen Russlands legal. Diese Zonen wurden zum ersten Mal vor fünf Jahren eingerichtet, als sich die russischen Behörden dafür entschieden, das Glücksspiel zu limitieren.

Präsident Putin, der seit 2012 an der Macht ist, setzt sich allerdings für eine weitere Glücksspielzone auf der Krim ein, welche Anfang des Jahres von der Ukraine annektiert wurde.

Von links: Russlands Präsident Wladimir Putin, FIFA-Präsident Joseph S. Blatter und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Abschlussveranstaltung vor dem WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien im Estadio do Maracana in Rio de Janeiro am 13. Juli 2014.

Mitglieder des russischen Parlaments äußerten sich bereits dazu und argumentieren, dass das neue Gesetz Investitionen fördern und die Anzahl der Besucher auf der Krim erhöhen wird, und wo auch zahlreiche Urlaubsresorte am Schwarzen Meer geboten werden.

Das neue Gesetz ist Teil der fortdauernden Spannungen mit westlichen Staaten, die nicht anerkennen wollen, dass die Krim von Russland beansprucht wird. Pro-russische Separatisten in der Ost-Ukraine griffen gegen die neuen Machthaber in Kiew zur Waffe, was auf dem Höhepunkt der Spannungen im Sommer zu argen Bedenken hinsichtlich des touristischen Einkommens führte.

Eine neue Casinoregion ist sicherlich ausschlaggebend für höhere Touristenzahlen, was vor allem für die kommende Jahreszeit mit kühlen Winterabenden gilt. Das Glücksspiel war in Europa immer schon ein umstrittenes Thema. Was das online Glücksspiel betrifft, konnten viele Länder zum Beispiel rechtliche Einschränkungen bisher umgehen, indem auf Webseiten mit Lizenzen aus Regionen, in welchen das online Glücksspiel legal ist, gespielt wird.

Das könnte zum potenziellen Problem für Putin werden, falls es seine Mission ist, die Tourismuseinnahmen zu erhöhen – viele Webseiten, wie SpinPalace.com, profitieren bereits von riesigen Zuströmen von Online-Glücksspielfans aus der ganzen Welt.

Putin hatte allerdings ein Ass im Ärmel, welches den Erfolg seines Vorhabens sicherstellte. Das neue Gesetz wurde auf die Glücksspielzone im südrussischen Krasnodar ausgeweitet, was sicherstellte, dass die Stadt Sotschi während der Olympischen Winterspiele in diesem Jahr abgedeckt war.

Mit vollem Einsatz ins große Glück

Sportwetten konnten sich in den letzten Jahren bereits als extrem lukrative Branche etablieren. Dank eines Sommers des Sports, der mit renommierten Veranstaltungen, wie der Fußball-Weltmeisterschaft, aufwarten konnte, war das Potenzial für hohe Einnahmen mehr als offensichtlich. Casinos im Olympischen Dorf berichteten nach den Olympischen Spielen von zufriedenstellenden Resultaten.

Ob das Gesetz genauso viel Erfolg haben wird, wie die anderen Glücksspielzonen Russlands, bleibt abzuwarten. Derzeit bieten Kaliningrad, der Ferne Osten und die sibirische Region Altai Glücksspiele an. Und darf man den Plänen Präsident Putins glauben schenken, so möchte er sein eigenes Las Vegas gründen.

Man könnte glauben, Präsident Putin handle hier etwas voreilig berücksichtigt man weitere eventuelle Sanktionen gegen Russland für den Einfall in die Ukraine. Angesichts der politischen Situation und damit verbundener Unruhen in der Region sollte Putin sich eigentlich mit weitaus wichtigeren Entscheidungen beschäftigen. Die westliche Welt beobachtet mit großer Aufmerksamkeit die Schritte des russischen Präsidenten. Sollte es nicht bald zu einer Einigung hinsichtlich der Besetzung in der Ukraine kommen, könnte dies durchaus auch Folgen für Putins Casino-Pläne haben.

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