Eltville/Knüllwald (dpa/lhe) – Der anhaltende Camping-Boom beschert hessischen Platzbetreibern auch zum Start in die diesjährige Saison eine lebhafte Nachfrage. Vor allem die langen Wochenenden im Mai und Juni seien vielerorts schon ausgebucht, und man rechne mit einem guten Jahr, sagte der Erste Vorsitzende des Landesverbandes der Campingwirtschaft in Hessen, Ernst-Rudolf Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Neben den klassischen Campingplätzen sind auch Aufenthalte wie auf dem Bauernhof oder Weingut bei den Gästen beliebt.
So berichtet der Betriebsleiter des Weinhofs Martin mit seinen acht Stellplätzen für Wohnmobile über gute Buchungszahlen bis einschließlich September. Auch beim Campingplatz am Bauernhof im nordhessischen Knüllwald (Schwalm-Eder-Kreis) hieß es, die Buchungslage sei gut. «Aber es steht und fällt vieles mit dem Wetter», sagte Platzbetreiberin Uta Imberger. Nach Ostern sei der Betrieb wegen der Kälte zunächst schwach ausgefallen.
Auch bundesweit sehen Experten einen Trend zum naturnahen Urlaub, der die Nachfrage anheizt: Auf deutschen Campingplätzen wurden im vergangenen Jahr rund 40 Millionen Übernachtungen gezählt und damit etwa 22 Prozent mehr als im Vorjahr, wie eine kürzlich veröffentlichte Auswertung des Portals camping.info ergeben hatte. Dazu habe auch beigetragen, dass sich viele Menschen während der Corona-Pandemie ein Reisemobil zugelegt hatten, das sie jetzt weiter nutzen.
Hinzu komme, dass Camping mittlerweile mehr Zielgruppen anziehe dank Angeboten wie Reiten, Surfen, Pools und Wellnessoasen sowie Übernachtungsmöglichkeiten in Mietobjekten, sagte Johanna Risse von camping.info: «Camping kommt mittlerweile teils einem Hotelurlaub nah und ist deshalb nicht mehr nur für die klassischen Camper interessant.»
