Goldene StraßePrahaTschechien

Blick über sieben Hügel

Nach dem XXL-Mittagessen in der gemächlichen Brauereigaststätte Strahov folgt gerade noch rechtzeitig vor der früh einsetzenden Dämmerung der Blick über Prags sieben Hügel. „Das waren einmal drei eigenständige Städte mit dem Hradschin, der Neustadt und der Altstadt“, führt Janoušek in die Stadtgeschichte ein. „Dort rechts sehen Sie den Laurenziberg mit der Eiffelturm-Kopie. Die ist zwar zur 60 Meter hoch, aber dafür 324 Meter über dem Meeresspiegel und damit höher als das Original.“

Die Deutsche Botschaft durchs doppelte Fischauge.

Etwas versteckt hat auch in diesem größten Prager „Stadtpark“ Kilian Dientzenhofer seine Spuren hinterlassen: eine Kapelle nach seinen Plänen auf dem Pet?ín. Die Handlung der berühmten Kafka-Erzählung „Beschreibung eines Kampfes“ führt übrigens ebenfalls auf den Laurenziberg. Etwas feindlich gegenüber stehen sich die nahe Prager Burg und der Burg-Hügel des Vyšehrad im Süden: „Früher dachte man, das letzterer sogar älter sein könnte, aber heute weiß man, dass die Libuše-Legende falsch ist – der Vyšehrad ist um 40 Jahre jünger als der Hradschin und somit nicht Gründungsort der Stadt.“

Schönster Bau des tschechischen Barock
Mit der Nikolauskirche, deren grünspanige Kuppel weithin die Blicke auf sich zieht und die Kulisse zu US-Präsident Barack Obamas Atom-Abrüstungs-Rede lieferte, haben Vater und Sohn Dientzenhofer schon ein ganz anderes Kaliber aufgefahren: „Die hochbarocke Chrám sv. Mikuláše aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert wird als schönster Bau des tschechischen Barocks gerühmt“, weiß Ivo.

Die Nikolauskirche, deren grünspanige Kuppel weithin die Blicke auf sich zieht.

„Dies betrifft nicht nur die Architektur, sondern auch die künstlerische Gestaltung des Interieurs.“

Die Deutsche Botschaft befindet sich im Prager Palais Lobkowitz. „Im Zentrum sehen Sie den halbrunden Balkon im ersten Stock, von dem aus Genscher seine berühmte Rede an die Ausreise willigen DDR-Bürger hielt.“ Apropos DDR: „Dort unten am Moldau-Ufer zwischen Karlsbrücke und dem Nationaltheater mit dem vergoldeten Dach befindet sich das Goethe-Institut, wo früher die DDR-Botschaft residierte.“

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