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Beamte durchsuchen Luxusjacht «Dilbar» bei Bremen

Die Aktion richtet sich gegen einen russischen Oligarchen, es geht um Steuerhinterziehung, Geldwäsche in Millionenhöhe und mehr. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine verhängte die EU Sanktionen gegen Anhänger von Wladimir Putin. Nun wurde eine Luxusjacht durchsucht.

Ermittler haben am Dienstag bei Bremen die Jacht eines russischen Unternehmers durchsucht. Das bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main. Kreisen zufolge richtete sich die Aktion gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow, bei dem Schiff handelt es sich um die Luxusjacht «Dilbar». An der Durchsuchung beteiligt waren 60 Beamtinnen und Beamte, wie aus einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft hervorgeht. Auch Marinesoldaten begleiteten die Aktion, um mögliche Verstecke auf dem Schiff besser zu finden.

Zunächst hatte der «Spiegel» berichtet. In der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hieß es, in einem Verfahren gegen einen 69-jährigen Unternehmer aus der Russischen Föderation habe die Generalstaatsanwaltschaft mit dem Bundeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft München II eine Motorjacht in Norddeutschland durchsucht.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hält das Geldwäscheverfahren in ihren Händen. Der russische Unternehmer steht im Verdacht, 2017 bis 2022 mehrere Transaktionen veranlasst zu haben, um die Herkunft von Geldern zu verschleiern, hieß es von den Ermittlern.

Es bestehe der Verdacht, dass die verschobenen Gelder aus Straftaten stammten, insbesondere aus Steuerhinterziehungsdelikten. Das Volumen der Geldschiebereien soll sich nach derzeitigem Stand der Ermittlungen im mehrstelligen Millionenbetrag bewegen. Der russische Unternehmer soll dabei sein umfangreiches und komplexes Netzwerk an Gesellschaften überwiegend in sogenannten Offshore-Staaten genutzt haben.

Die Luxusjacht, die der Schwester des kremltreuen Oligarchen gehören soll, war im April auf Basis der EU-Sanktionen wegen des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine festgesetzt worden. Die mit mehr als 500 Millionen Euro angeblich teuerste Jacht der Welt wurde mit einem Verfügungsverbot belegt und darf damit nicht mehr veräußert, vermietet oder belastet werden, wie ein Sprecher des BKA damals sagte. Vor einer Woche wurde die «Dilbar» dann von Schleppern aus einem Dock der Werft Blohm+Voss in Hamburg gezogen und nach Bremen gebracht.

Ein Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft sagte, die Durchsuchung stehe auch im Zusammenhang mit Immobilien des Mannes am Tegernsee in Bayern und Durchsuchungen in der vergangenen Woche. Am vergangenen Mittwoch waren eine Villa in der Promi-Gegend Rottach-Egern südlich von München sowie gleichzeitig bundesweit über 20 weitere Objekte in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht worden.

Auch damals hieß es, die Aktion richte sich gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow, der mit den Gebäuden in Verbindung gebracht wird. Der Unternehmer wird verdächtigt, im Zuge der Sanktionen gegen Russland wegen es Angriffskrieges gegen die Ukraine Gelder ausgegeben zu haben, die eingefroren waren.

Die Durchsuchung der Jacht habe auch einen internationalen Bezug gehabt, da der Einsatz zugleich der Umsetzung eines Rechtshilfeersuchens des US-Justizministeriums diente, hieß es von der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft.

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