Hartenstein (dpa/lby) – Nach dem starken Corona-Knick freuen sich die Jugendherbergen in Bayern wieder über viele Gäste. Die Buchungslage entwickele sich gut, sagte Marko Junghänel vom Jugendherbergswerk in Bayern. Vor allem bei Schulklassen gebe es einen positiven Trend. Bayerns kleinste Jugendherberge im mittelfränkischen Hartenstein konnte davon allerdings nicht profitieren. Nach 90 Jahren wird das Haus zum Jahresende endgültig geschlossen.
Der Grund dafür ist nach Angaben des bayerischen Landesverbands vom Deutschen Jugendherbergswerk, dass sich die Herberge mit 64 Betten nicht mehr rentiert hat. Bereits vor der Pandemie sei diese schlecht ausgelastet gewesen und nur über Querfinanzierung getragen worden. Viele Gäste bevorzugten offenbar die nahe gelegenen Häuser in Nürnberg und Pottenstein. Außerdem gehe die Leiterin der kleinen Herberge nun nach 45 Jahren in den Ruhestand und eine Nachfolge sei nicht in Sicht gewesen.
Damit gibt es ab 2023 im Freistaat 51 Jugendherbergen. Über weitere Schließungen werde nicht nachgedacht, sagte Junghänel. Mehr als 830 000 Übernachtungen konnten die Herbergen im Freistaat in diesem Jahr voraussichtlich verbuchen. Damit herrscht quasi wieder Normalität: 2019 waren es 1 Million Übernachtungen.
Die Differenz erkläre sich dadurch, dass bis Ostern Klassenfahrten quasi noch verboten gewesen seien, sagte Junghänel. Schulklassen seien mit einen Anteil von mehr als 40 Prozent die größte Gästegruppe in Jugendherbergen, gefolgt von Familien und Einzelreisenden.