Deutschland

Angst vor «Harvey»

Der Tropensturm «Harvey» könnte in den kommenden Tagen Milliardenschäden im US-Bundesstaat Texas anrichten. In der Millionenmetropole Houston habe die durch den Sturzregen ausgelöste Flutkatastrophe vor allem Straßen, aber auch Schienen und das Stromnetz in Mitleidenschaft gezogen, sagte Ernst Rauch vom Corporate Climate Centre des weltgrößten Rückversicherers Munich Re am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München.

Houston/München (dpa) – Mögliche Schäden für die Ölindustrie, etwa an Plattformen oder Raffinerien, seien bisher nicht bekannt. Die Anlagen seien aber professionell geführt und auch gut geschützt, so Rauch. Generell sei es für Schadensschätzungen noch zu früh, zumal die Naturkatastrophe noch andauere.

Ein Campingplatz mit Wohnwagen ist am 28.08.2017 in Port Aransas (Texas, USA) vom Sturm verwüstet worden. Tropensturm «Harvey» hat im US-Staat Texas schwere Verwüstungen angerichtet und Überschwemmungen verursacht.

Die starken Regenfälle hatten weite Teile von Südtexas in eine Wasserfläche verwandelt. Die Behörden fürchten, dass bis zu 30 000 Menschen vorübergehend obdachlos werden könnten, zumal mit weiteren starken Regenfällen bis Ende der Woche gerechnet wurde.

Bei seinem Auftreffen auf Land sei «Harvey» zu Beginn mit Windgeschwindigkeiten von über 210 Kilometern pro Stunde noch stärker als Wirbelsturm «Katrina» gewesen, der vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans verwüstet hatte. Glück im Unglück bei «Harvey», der mittlerweile von einem Hurrikan zum Tropensturm herabgestuft wurde: Er traf auf eine relativ bevölkerungsschwache Region mit vergleichsweise geringen Sachwerten, wie Rauch sagte.

Die privaten Versicherer könnten trotz der verheerenden Überschwemmungen bei «Harvey» glimpflicher davonkommen als bei «Katrina». Anders als bei Sturmfluten, wie sie «Katrina» ausgelöst hatte, und bei denen Sturmschäden von Wasserschäden oft schwer zu trennen sind, werden in den USA Schäden durch Regen an Wohngebäuden im Inland nur zu einem geringen Teil durch private Versicherer abgedeckt, sagte Rauch. Hier ist eine Absicherung durch das «National Flood Insurance Program» (NFIP) möglich, eine öffentlich-private Versicherungspartnerschaft, bei der der Hauptrisikoträger die öffentliche Hand ist.

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