Nürnberg (dpa) – Die stark gestiegene Inflation scheint die Reiselust der Menschen in Deutschland im Winter derzeit zu dämpfen. «Statt Corona sind es jetzt offensichtlich eher finanzielle Sorgen angesichts extrem steigender Preise vor allem im Energiesektor, die zu einem abwartenden Buchungsverhalten führen», teilte das Analysehaus TDA am Mittwoch in Nürnberg mit. Die aktuelle Wintersaison 2022/23 weist bei Veranstalterreisen zum Buchungsstand Ende Oktober demnach zusammengerechnet ein Umsatzminus von 27 Prozent gegenüber dem Zeitraum vor der Corona-Krise auf. Die Umsatzeingänge für Winterurlaube blieben unterdurchschnittlich, erläuterte TDA.
Im Ende Oktober abgelaufenen Reisejahr 2021/2022 verfehlten Reisebüros und Veranstalter im wichtigen Sommerreisegeschäft das Niveau vor der Pandemie knapp um 3 Prozent. Die Wintersaison, die noch von Corona-Reisebeschränkungen geprägt war, verhagelt die Bilanz des gesamten Touristikjahres. Der Umsatz lag insgesamt 13 Prozent unter dem Vor-Krisenniveau. Auf das Jahr gerechnet fehlen der Branche nach Berechnungen von TDA damit fast 2,3 Milliarden Euro Urlaubsreiseumsatz. Ob das neue Tourismusjahr diese Lücke schließen könne, sei angesichts der aktuellen Buchungslage fraglich, schrieb TDA.