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15 Jahre Barfußpark in der Heide – schlammig wie in Wacken

Der Barfußpark, wo Besucher Körper und Sinne in der Heide spüren sollen, ist 15 Jahre alt geworden. Eine neue Attraktion zieht besonders die Kinder an. Das schlechte Wetter hat viele Gäste zuletzt von einem Besuch abgehalten.

Zum 15. Jubiläum hat der Barfußpark in Egestorf in der Lüneburger Heide eine weitere Attraktion für Klein und Groß bekommen: ein überdimensionales Spinnennetz zum Klettern und Verweilen. «Das ist sehr beliebt, auch zum Reinlegen, Chillen und Sonnen. Alles aus der Perspektive einer Spinne», sagt Geschäftsführerin Kerstin Albers. Allein die handgefertigten Seile hätten 14 000 Euro gekostet.

Corinna Ruschmeyer aus Fintel im Landkreis Rotenburg/Wümme klettert mit ihren Töchtern Tessa (6 Jahre) und Rieke (4 Jahre) in dem Netz herum. «Wir haben die ganzen Ferien auf gutes Wetter gewartet», erzählt die sportliche Frau. Die Familie kommt jede Saison zu dem Erlebnis-Parcours in der Nähe der Autobahn A7.

Nach dem vielen Regen ist das Barfußerlebnis derzeit besonders intensiv. Der achtjährige Jannes Stümer aus Loitz in Mecklenburg-Vorpommern kann gar nicht genug bekommen von dem Matschtreten. «An manchen Stellen sieht es hier aus wie in Wacken», sagt Albers lachend. Viele Stationen im Naturschutzgebiet sind schon mit Rindenmulch trockengelegt.

Wegen des schlechten Wetters sind die Besucherzahlen auf der hügeligen Parkfläche mit rund 14 Hektar zuletzt eingebrochen: «Wir liegen derzeit bei etwa 70 000, wir hoffen noch auf 100 000 für die ganze Saison», sagt Albers. 400 Führungen, Ausflüge von Kitas und Schulen und Kindergeburtstage verzeichnet der Park pro Jahr. Am 30. September soll er geschlossen werden, es sei denn, die Temperaturen sind noch gut. Wegen der milden Witterung kommen derzeit etwa 2500 Menschen täglich auf den Erlebnispfad.

Aber nicht alle können etwas mit dem Erspüren der verschiedenen Untergründe wie Scherben, Flaschenkorken und pieksigem Rindenmulch anfangen. «Viele Kinder wollen ihre Schuhe gar nicht ausziehen», erzählt Albers. Oft gebe sich das nach einigen Stationen.

Die wechselnden Untergründe sollen Reflexzonen und Akupunkturpunkte der Füße stimulieren und massieren. In diesem Sommer hat auch im ostfriesischen Friedeburg ein Barfußpark eröffnet, er ist kleiner als der in Egestorf. Kleinere Barfußpfade gibt es nach Angaben der Tourismusgesellschaft Niedersachsen in Bad Laer im Landkreis Osnabrück, in Harkebrügge im Oldenburger Münsterland und in Bad Bodenteich – ebenfalls in der Lüneburger Heide.

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