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Zickenkrieg am Paddel

Zu Zeiten, als es noch keine unübersichtliche Vielfalt an Ausflugsbooten gab, konnten sich Stockholmbesucher von den hantigen Ruderdamen der Stadt durch die Kanäle schippern lassen. Ihre Ausdrucksweise soll sich jedenfalls deutlich von der der Canzone summenden Golondiere unterschieden haben.

Anders Zorns Ruderdame von 1891 ist heute nur noch im Museum von Mora zu bewundern.

Als eine Gruppe feiner Vorstadtdamen auf die Idee kam, den alteingesessenen Revierlöwinnen den Rang abzulaufen, sollen letztere ins unterste Fach der Verbalinjurien gegriffen haben. Die gar nicht desparaten Hausfrauen hätten diese Zoten mit augenzwinkernden Wortspielen vergolten – bis mit dem Ersten Weltkrieg diese guten alten Ruderzeiten endgültig vorbei waren.

Entlang der unzähligen Anlegestellen der Inseln passieren wir ein historisches Dampfschiff, ein altes feuerrotes Feuerwehrschiff, und landen schließlich vor den Schleusen zur Altstadt, wo ein Aufzug aus dem 19. Jahrhundert zu einer Aussichtsplattform mit Restaurant hochfährt.

In der Schleusenkammer warten wir darauf, einen halben Meter höher auf das Niveau des Malärensees gepumpt zu werden. Derzeit tobt eine kommunalpolitische Debatte um die Frage, ob ein Neubau nötig ist oder das einzigartige historische Verkehrskarussell erhalten werden kann.

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