Sofia (dpa) – In Bulgarien ist die Zahl der Toten bei dem Unwetter an der Schwarzmeerküste auf vier gestiegen. Mit einem Kutter der Grenzpolizei wurde am Mittwoch im Schwarzen Meer vor Zarewo der leblose Körper einer vermissten Frau entdeckt, wie die bulgarische Polizei mitteilte. Die Leiche ihrer Mutter war am Dienstag an Land gespült worden. Mutter und Tochter wollten Medienberichten zufolge mit einem Geländewagen vor dem Hochwasser fliehen, das Fahrzeug geriet in den Fluss und wurde ins Meer getrieben.
Für die Todesopfer des Hochwassers wurde in der südöstlichen Gemeinde Zarewo am Mittwoch ein Trauertag ausgerufen. In anderen bulgarischen Städten fielen aus Solidarität zahlreiche Feierlichkeiten aus, die für den landesweiten Festtag am Mittwoch anlässlich der Wiedervereinigung Bulgariens geplant waren.
An der südlichen Schwarzmeerküste Bulgariens gingen am Dienstag nach Angaben der Meteorologen enorme Regenmengen nieder: Es fielen bis zu 330 Liter Regen pro Quadratmeter und damit so viel, wie normalerweise im ganzen Sommer. Der Fluss Weleka und andere traten über die Ufer. Brücken wurden mitgerissen und Straßen stark beschädigt.
Zahlreiche Hotels und Häuser standen zeitweilig unter Wasser. Urlauber auf mehreren Campingplätzen wurden in Sicherheit gebracht. Dort wurden Autos, Wohnwagen und sogar Bungalows ins Meer getrieben, wie im Fernsehen zu sehen war. An den Stränden galt Badeverbot. Manche Orte waren auch am Mittwoch auf dem Landweg kaum zu erreichen. Vielerorts fiel die Versorgung mit Strom aus.