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Waldbrandflächen in der Sächsischen Schweiz erholen sich

Die Farbe der Hoffnung bleibt grün: Vor einem Jahr haben Flammen 115 Hektar Wald in der Sächsischen Schweiz vernichtet. Nun grünt es dort wieder.

Zurück zur Natur: Ein Jahr nach dem verheerenden Waldbrand in einem Teil des Elbsandsteingebirges erholen sich die vom Feuer geschwärzten Flächen und präsentieren sich vielerorts wieder grün. «Es ist unglaublich, dass sich so schnell Vegetation entwickelt, wo vor einem Jahr nur Asche war», sagte Hanspeter Mayr, Sprecher des Nationalparks Sächsische Schweiz, am Montag bei einem Ortstermin im vormaligen Brandgebiet. Das gebe Mut und Zutrauen in die Selbstheilungskraft der Natur.

Auf den betroffenen Flächen stehen junge Birken schon wieder etwa 20 Zentimeter hoch. Auch Gräser und andere Pflanzen mindern den Eindruck verbrannter Erde. Allerdings erinnern viele verkohlte Stämme noch immer an die Feuerbrunst und werden das auch noch lange tun. Denn in der Kernzone des Nationalparks wird die Regeneration des Waldes der Natur überlassen. Lediglich Reisig-Totholz in der Nähe von Rettungswegen ist beseitigt worden und wird noch geräumt, hieß es.

Nach den Worten von Nationalparkleiter Uwe Borrmeister hat das viele von Hubschraubern herangeschaffte Löschwasser das Wachstum der Pflanzen beflügelt. Zum anderen hätten die Flammen auch Nährstoffe im Boden freigesetzt, die nun der Regeneration zugute kämen. «Wir können hier der Natur den Freiraum geben, sich selbst zu entwickeln.» Anders als vorher entstehe nun mehr Mischwald.

Borrmeister zufolge kommen zuerst schnell wachsende Bäume wie Pappeln, Birken und Ebereschen zum Zug. Birken könnten sich schnell verbreiten, weil ihr leichter Samen in alle Winde verweht wird. Langsam wachsende Bäume wie Buche oder Tanne würden am besten im Schutz von Birken gedeihen. Nach Angaben des Nationalparkchefs helfen aber auch Tiere wie Eichhörnchen oder Eichelhäher bei der Verbreitung der Samen.

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) machte sich am Montag ein Bild von der Entwicklung im ehemaligen Brandgebiet. Auch sie zeigte sich überrascht, wie viel sich die Natur hier bereits wieder zurückgeholt hat. Es gehe in der Sächsischen Schweiz besonders darum, Natur und Tourismus in Einklang zu bringen und eine intelligente Besucherlenkung zu erreichen. Denn einige Gebiete im Wanderparadies seien zu bestimmten Zeiten sehr stark frequentiert.

Das Feuer war Ende Juli 2022 zunächst in der Böhmischen Schweiz des Elbsandsteingebirges ausgebrochen und dann auf die Sächsische Schweiz übergegriffen. In Tschechien war eine Fläche von mehr als 1000 Hektar betroffen. Die Löscharbeiten waren kompliziert, weil das Gebiet nur schwer zugänglich ist. Täglich waren stundenlang mehrere Hubschrauber mit Löschbehältern im Einsatz. Auch Hilfe aus anderen Teilen Deutschlands traf ein. So halfen unter anderem Wasserwerfer aus Bayern bei der Brandbekämpfung.

Die Nationalparkverwaltung will weitere 180 Warnschilder anbringen, um Gäste des Nationalparks für Brandrisiken zu sensibilisieren. Trotz Verbotes waren erst in den vergangenen Tagen wieder Stellen gefunden worden, an denen Lagerfeuer entzündet wurden.

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