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Verband: Bemühen um Nachhaltigkeit von Museen mehr fördern

Seit Jahrzehnten macht der Internationale Museumstag auf diese Kultureinrichtungen aufmerksam. Dabei werden stets auch Blicke hinter die Kulissen gewährt - und in die Arbeit der Museen.

Die Nachhaltigkeit von Museen braucht nach Einschätzung der Landesstelle für Museumswesen vor allem jenseits der Städte mehr Unterstützung. Da träfen «kleine Budgets auf große Herausforderung», sagte die Direktorin Katja Margarethe Mieth zum 46. Internationalen Museumstag an diesem Sonntag. Zudem sei der ländliche Raum trotz Deutschlandtickets «immer noch benachteiligt», was oft am Museumsbesuch hindere. «Schulklassen oder Kitas müssen sich Busse organisieren, wenn sie eine tolle Ausstellung ansehen wollen.»

Die Masse der nichtstaatlichen Museen «arbeitet aus Armut sehr nachhaltig», denn sie könnten sich keine modernste Technik wie eine teure Klimaanlage leisten, sagte Mieth. So etwas habe da «absolut Seltenheitswert». Aber Gäste drückten weiterhin ihre Ökobilanz, wenn der Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr nicht verbessert werde, appellierte Mieth mit Verweis auf die kulturelle Vielfalt und sieht auch die Träger der Museen in der Verantwortung dafür. «Wir würden uns wünschen, wenn wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Museen barrierefrei und inklusiv sind.»

Zum Internationalen Museumstag öffnen unter dem diesjährigen Motto «Happy Museums. Nachhaltigkeit und Wohlbefinden» 115 Museen an 71 Orten. Mit dem sächsischen Auftakt wird zugleich die Gründung des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte vor 15 Jahren gefeiert. Laut Programm sind 267 teils besondere Veranstaltungen in den Häusern geplant – analog und digital.

So ist im Museum der Westlausitz in Kamenz (Kreis Bautzen) Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen erlaubt. Dort können Kinder und Familien durch einen Wald gehen und Tiere entdecken, Steine erforschen oder Verborgenes ausgraben. Im Elektroporzellanmuseum Margarethenhütte in Großdubrau (ebenfalls Kreis Bautzen), das historische Maschinen und Werkzeuge aus dem 1991 stillgelegten Elektroporzellanwerk bewahrt, kann vorgebrannte Keramik bemalt werden.

Im Dresdner Albertinum kann frei mit Acrylfarbe auf Leinwand experimentiert werden, die Technischen Sammlungen warten mit Actionbound-Rallyes wie «Knoten, Rundreisen, Wurstkatastrophen – ungelöste Probleme der Mathematik» auf. Schloss Hartenfels in Torgau (Kreis Nordsachsen) lässt sich per Online-Rallye oder mithilfe einer App auf eigene Faust erkunden, das Deutsche Kleingärtnermuseum in Leipzig macht eine Pflanzenbörse und im Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek sowie im Museum für Druckkunst Leipzig können Briefeschreiben mit Stahlfeder, Rohrfeder und Gänsekiel oder das Handlettering und das Drucken ausprobiert werden.

Auf Schloss Hinterglauchau (Kreis Zwickau) indes wird es «Very british», mit Tea Time for Kids. Die können ihre Lieblingstiere zeichnen, Grußkarten ans Königshaus schreiben, Zauberlehrling Harry Potter lauschen oder über Mr. Bean lachen. Wer es nicht ins Sächsische Industriemuseum schafft, kann online per Drohne durch Maschinenhaus und Ausstellung «gleiten». Oberhalb vom Müglitztal (Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) dagegen ist Kondition gefragt – bei einer geführten Wanderung zum «Blauen Häusel», das ein Ehepaar vor 175 Jahren am Südhang für den javanischen Maler Raden Saleh errichtete.

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