Berlin (dpa) – Es wird eins der größten politischen Gipfeltreffen, die Deutschland je erlebt hat. Am 7. und 8. Juli kommen die Staats- und Regierungschefs der «Gruppe der 20» in Hamburg zusammen. Der künftige US-Präsident Donald Trump wird ebenso dabei sein wie sein russischer Counterpart Wladimir Putin. Es wird der Höhepunkt der deutschen G20-Präsidentschaft sein, die am 1. Dezember beginnt.
Wer gehört zur G20?
Der «Gruppe der 20» gehören die Europäische Union und die 19 führenden Industrie- und Schwellenländer an: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA. Die Gruppe repräsentiert zwei Drittel der Weltbevölkerung, mehr als 80 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 80 Prozent des Handels.
Wer nimmt sonst noch an den Gipfeln teil?
Zu jedem Gipfel werden Gastländer eingeladen. In China waren es in diesem Jahr acht aus Europa, Asien und Afrika. Daneben nehmen mehrere große internationale Organisationen teil: die Vereinten Nationen, der Internationale Währungsfonds, die Weltbank, die Welthandelsorganisation WTO, der Finanzstabilitätsrat, die Internationale Arbeitsorganisation ILO und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD.
Seit wann gibt es die G20?
Die Gruppe wurde 1999 in Berlin gegründet – zunächst auf Ebene der Finanzminister. Ausgangspunkt war die Finanzkrise in Asien. Die Gipfeltreffen finden seit 2008 statt. Die G20 gilt seitdem als zentrales Forum der weltweiten wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Aber das Themenspektrum schließt grundsätzlich alle Bereiche der internationalen Politik ein.
Was kann die Gruppe bewirken?
Ihre Beschlüsse sind nicht bindend. Die G20 kann Entscheidungen nicht durchzusetzen, sondern nur einen Kurs bestimmen oder politisch Schwung erzeugen. Der Wert der Gipfel liegt aber auch in den informellen bilateralen Treffen jenseits der offiziellen Tagesordnung.
Was ist der Unterschied zur G7?
Die in den 70er Jahren gegründete Gruppe sieben wichtiger Industrienationen versteht sich als westliche Wertegemeinschaft. Es fehlen aufstrebende Mächte wie China, Indien oder Brasilien, ohne die man bei vielen globalen Fragen nicht mehr weiterkommt. Russland war einige Jahre Mitglied in der G8, wurde wegen der Vereinnahmung der ukrainischen Krim aber aus dem Kreis wieder ausgeschlossen.