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Trotz Bauarbeiten auf Fehmarn kein Rückgang der Gästezahlen erkennbar

Die Insel Fehmarn gilt als Touristenmagnet. Kritiker des geplanten Ostseetunnels befürchten, dass die Bauarbeiten Feriengäste abschrecken und zu einem Einbruch der Gästezahlen führen könnten. Inzwischen haben die Bauarbeiten begonnen.

Auf der Ostseeinsel Fehmarn rollen die Bagger. Im Norden der Insel bei Puttgarden laufen die Arbeiten für die feste Fehmarnbelt-Querung. Doch die Touristen scheint das nicht zu beeindrucken. Die aktuelle Buchungslage sei im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht rückläufig, sagte Fehmarns Tourismuschef Oliver Behncke. Das sei aber nicht massiv beunruhigend. «Bislang können wir den prognostizierten Rückgang der Buchungen um bis zu zehn Prozent nicht bestätigen», sagte er. Auch im Wirtschaftsministerium des Landes sieht man bislang keine Anzeichen für einen Gästeschwund.

Ein Gutachten aus dem Jahre 2011 hatte vorausgesagt, dass im Zuge der bis 2029 andauernden Bauarbeiten mit einem Rückgang der Ankünfte um bis zu 10 Prozent gerechnet werden müsse. In dieser Zeit soll es auf der Insel insgesamt fünf Baustellen geben. Neben den Tunneln unter dem Fehmarnbelt und dem Fehmarnsund stehen auch der vierstreifige Ausbau der Bundesstraße 207, der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke auf der Insel sowie die Sanierung der bestehenden Fehmarnsundbrücke auf der To-do-Liste.

Auch Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sieht bislang keinen Anlass zur Sorge. «2022 war ein Rekordjahr in Bezug auf die Übernachtungen, an der Ostseeküste lagen die Übernachtungszahlen um 9,3 Prozent über denen des Vorjahres», sagte Tourismusminister Claus Ruhe Madsen der dpa. «Leicht geringere Buchungszahlen lassen nicht direkt auf Auswirkungen der Bauarbeiten schließen.» Zu merken sei allerdings, dass der Trend zum Zweiturlaub rückläufig sei und dass die Saisonalität wieder Einzug halte, sagte er. «Wir beobachten eher eine Normalisierung der Buchungen auf den Vor-Corona-Stand.»

Nach Angaben des Ministeriums sind die Zahlen der Ankünfte und Übernachtungen nach wie vor steigend. Im Januar 2023 wurden den Angaben zufolge auf Fehmarn 8,5 Prozent mehr Gästeankünfte registriert, als im Januar 2022.

Der rund 18 Kilometer lange Belt-Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden. Wann der kürzere Tunnel unter dem Fehmarnsund zwischen der Insel Fehmarn und dem Festland fertig sein wird, ist noch nicht bekannt.

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