Erfurt (dpa) – Erfurt richtet im Jahr 2026 keine Bundesgartenschau (Buga) aus. Der Erfurter Stadtrat lehnte weitere Planungen der Stadt für eine erneute Buga in weniger als vier Jahren am Mittwoch ab. Es gab 16 Stimmen für und 16 Stimmen gegen die Buga, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Damit gab es keine Mehrheit. Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) sagte am Donnerstag: «Hätten wir gewonnen, wäre es 17 zu 16 gewesen – das wäre auch keine gute Basis gewesen für das, was noch gekommen wäre.» Trotzdem bedauere er den Ausgang. «Ich habe es als große Chance gesehen. Aber jetzt gucken wir nach vorne.»
Der Hintergrund: Ende Juni hatte die Rostocker Bürgerschaft mit deutlicher Mehrheit die Absage der Gartenschau 2025 beschlossen. Es war die erste Absage in der 70-jährigen Buga-Geschichte. In Thüringens Landeshauptstadt wurde seitdem über die Möglichkeit einer erneuten Bewerbung als Ersatz für Rostock gesprochen – nur ein Jahr, nachdem die Buga 2021 in Erfurt im Egapark und auf dem Petersberg ausgerichtet worden war. Denkbar wäre aus Sicht der Stadt allerdings erst eine Ausrichtung im Jahr 2026 gewesen, denn 2025 hat Thüringen schon eine Landesgartenschau in Leinefelde-Worbis. Die Gartenschauen werden in der Regel gut 15 Jahre im Voraus vergeben und konzipiert.
Ein Aus für die Buga 2026 sei kein generelles Aus für eine erneute Buga in Erfurt, sagte Bausewein. «Die Überlegung, dass wir uns generell um eine neue Buga bewerben, die ist älter und diesen Weg werden wir weiter gehen.» Der Leiter des Garten- und Friedhofsamtes, Sascha Döll, bestätigte, dass an einem langfristigen Konzept für die Erfurter Seen für 2037 gearbeitet werde. Bausewein sagte: «Wir wünschen uns eine Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 2037.»
So ganz abgeschlossen scheint der Oberbürgermeister das Kapitel Buga 2026 aber doch noch nicht zu haben. Er stehe weiter in SMS-Kontakt mit dem Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG). «Wir haben gesagt, dass wir heute noch einmal telefonieren.»