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Punkt für Punkt Richtung 50

Je eine flotte Viertelstunde je Halbzeit reichten dem Jahn zu Hause gegen abstiegsgefährdete Saarländer nur zu einem 0:0. Bedingungsloser Einsatz war bei den Gastgebern nicht mehr zu entdecken, schließlich rangieren sie im Niemandsland der Tabelle ohne Gefahr nach unten und ohne Optionen nach oben. Und die SV Elversberg konnte schlicht nicht mehr, als den ersten Punkt nach zehn Niederlagen festzuhalten.

Jimmys Fan muss lange auf ihr Idol warten.
Trainerlos: Nicht immer schön anzuschauen.

Der Auftakt ist verheißungsvoll: Schon in der ersten Minute steht Salem nach katastrophalem Rückpass der noch schläfrigen Jahn-Abwehr allein vor Torwart Bernhard Hendl – verfehlt aber den Kasten knapp. Nur zwei Minuten später geht ein Raunen durch das Stadion, als Amachaibou Haags exakte Flanke von links an den Pfosten setzt. Und die rund 2800 Zuschauer sind auch noch guter Dinge, als Aias Aosman mit viel Überblick den Ball im 16er quer auf Zlatko Muhovic legt – der Schuss des Bosniers aus elf Metern gerät zur Rückgabe.

Sommerfußball nach Strohfeuer
Nach diesem Strohfeuer passen sich beide Teams dem Wetter an: Sommerfußball par excellence, den Thomas Stratos mit einem gegenüber Kiel moderat veränderten Team praktizieren lässt: Mario Neunaber ist zurück in der Innenverteidigung und Aias Aosman wirbelt ein klein wenig gehandicapt durchs Mittelfeld – jedenfalls greift sich die 10 in der ersten Halbzeit mehrfach ans Knie und signalisiert, auch mal andere Anspielstationen zu suchen.

Trotzdem ist Stratos‘ Entdeckung an den meisten gefährlichen Szenen beteiligt: Etwa, als Abde Amachaibou auf und davon ist, Aosman auf der linken Strafraumkante bedient, und der Deutschsyrer mit links Torwart Kenneth Kronholm prüft (35.). Die weitgereisten Gäste kommen nur nach Salems Solo, der die gesamte Hintermannschaft stehenlässt, dann aber Dank mangelnder Standhaftigkeit knapp verzieht (29.), vielversprechend vors Regensburger Tor.

Nach einer Stunde wieder Play-Taste
Beide Teams kommen ohne zündende Idee aus den Kabinen – woran zunächst auch der engagierte, aber in vielen Situationen überhastete Fabian Trettenbach nichts ändern kann. Ein Gäste Freistoß aus 18 Metern bleibt lange die einzige sehenswerte Aktion – Hendl hält den Ball links unten sicher (49.). Nach einer Stunde lässt sich die Heimmannschaft vom Trainerteam wieder zu einer etwas flotteren Gangart motivieren: Aosman flankt grandios auf Amachaibou, dessen Abnahme versackt.

Teile der neuen Jahn-Mannschaft im Anmarsch.

Im Schlussspurt mit Ruben Popa statt Muhovic und Jimmy Müller für den unauffälligen Windmüller hätte der Jahn das 3:0 gegen Wehen toppen können:
• Patrick Haag trifft nach Vorlage von Popa aus fünf Metern das Außennetz (70.)
• Amachaibous genialer Pass in die Schnittstelle, Trettenbach allein vor Kronholm – der Ball geht am Keeper vorbei, aber auch knapp daneben (81.)
• Popa legt im 16er prima für Trettenbach auf, der knapp links vorbeizielt (84.)
• Jimi Müller spielt sich glänzend frei und wird an der Strafraumgrenze von hinten umgerammt –Schiri Thorben Siewer (Drolshagen) interpretiert den Knock-out als Schwalbe (mehr Infos auf www.fielmann.de).

Nur Salems Verzweiflungsschuss aus 30 Metern und nicht weniger desperate Gesten und Rufe des Gästetrainers lassen vermuten, dass den Saarländern der Ernst der Lage bewusst ist. Es bleibt letztlich beim einigermaßen gerechten Remis, das Elversberg wegen Unterhachings 3:0 gegen Osnabrück auf Abstiegsrang 18 degradiert. Der Jahn rückt auf Rang 10 vor. Am kommenden Samstag (13.30 Uhr) setzt Thomas Stratos seine Abschiedstournee bei VfB Stuttgart II fort.

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