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Pläne veröffentlicht – WWF bekräftigt Kritik an LNG-Terminal

Seit Monaten sorgt das an Rügens Küste geplante LNG-Terminal für Streit. Umweltschützer sehen sich nach der jüngsten Veröffentlichung weiterer Pläne in ihrer Kritik bestätigt.

Umweltschützer sehen ihre Kritik am geplanten Rügener Terminal für Flüssigerdgas (LNG) nach der Veröffentlichung weitere Planungsunterlagen bestätigt. So würden für den zweiten Seeabschnitt der Anbindungsleitung über eine Million Kubikmeter Sediment bewegt und etwa vor Usedom zwischengelagert, kritisierte Finn Viehberg, Leiter des Ostseebüros der Umweltstiftung WWF, am Mittwoch. In der Folge komme es zur Trübung und Freisetzung von Nährstoffen, die über Jahre die Algenproduktion erhöhen werden. Dabei sei die Ostsee bereits in einem schlechten Zustand.

Zeitlich behinderten die Arbeiten zudem die Ruhe und den Rückzug etwa von Fischen, Meeressäugern und See- und Küstenvögeln.

Zudem müsste die Anbindungsleitung mit einer Gesamtlänge von etwa 50 Kilometern als Ganzes und nicht in Teilabschnitten genehmigt werden, so Viehberg. Damit unterliege die Leitung Regeln, wonach auch Nachbarländer beteiligt und eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden müsse. Auch der Durchmesser spiele dabei eine Rolle. Nach Kenntnis des WWF seien aber weder Verbände noch Behörden etwa in Dänemark, Schweden oder Polen beteiligt worden. Deutschland riskiere eine Normkontrollklage bei einer Genehmigung.

Von Seiten des Vorhabenträgers, der Firma Gascade, und des zuständigen Schweriner Wirtschaftsministeriums standen angefragte Reaktionen auf diesen Kritikpunkt am späten Mittwochnachmittag noch aus.

Der WWF lehnt den Bau der Leitung ab und bereitet nach eigenen Angaben eine Stellungnahme zu den Unterlagen vor.

Am Dienstag waren Pläne für Teile der Leitung im Rahmen der öffentlichen Beteiligung veröffentlicht worden. Nachdem bereits vor Monaten Unterlagen für den ersten Seeabschnitt der Pipeline einsehbar waren, geht es nun um den zweiten, etwa 24 Kilometer langen Seeabschnitt von Mukran bis auf Höhe Göhren östlich der Insel Rügen. Ursprünglich war geplant, Terminals vor Sellin zu errichten, was eine kürzere Anbindung erfordert hätte. Nach vehementer Kritik war Mukran als neuer Standort ausgewählt worden, weshalb die Leitung länger werden muss.

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