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Obdachlose an die Wahlurne

Eine Hamburger Initiative will Obdach- und Wohnungslose motivieren, am 24. September zur Bundestagswahl zu gehen. Der Verein «Strassenblues» ruft Obdachlose mit einer Plakat- und Infoaktion zur Abgabe der Stimme auf. Damit Wohnungslose ihr Stimmrecht nicht verfallen lassen, unterstützt die Initiative «Strassenwahl» die Menschen beim Antrag auf Aufnahme in das Wählerverzeichnis.

Hamburg (dpa) – Obdachlose haben bei Wahlen ein grundlegendes Problem: Sie sind nicht gemeldet, stehen nicht im Wählerverzeichnis. Deshalb erhalten sie auch keine Wahlbenachrichtigungskarte, wie der Hamburger Landeswahlleiter Oliver Rudolf der Deutschen-Presse-Agentur sagte. Diese Karte muss jeder Wähler am 24. September im Wahllokal vorzeigen.

Obdachlose schlafen am 09.01.2014 in Hamburg auf der Reeperbahn. Das Diakonische Werk Hamburg und das Straßenmagazin «Hinz&Kunzt» fordern zum G20-Gipfel Anfang Juli Ausweichschlafplätze für Obdachlose. Die Sozialbehörde geht davon aus, dass Obdachlose am 7. und 8. Juli 2017 nicht in die Sicherheitszonen rund um die Hamburger Messehallen und die Hotels der Gipfelteilnehmer kommen werden.

Die Initiative ist nicht auf Hamburg begrenzt: Auch in Berlin, Köln, Frankfurt, München und Stuttgart sollen Obdachlose laut Vereinsgründer Nikolas Migut unterstützt werden. Zuvor hatte die Wochenzeitung «Die Zeit» in ihrem Newsletter darüber berichtet.

«Jeder sollte wissen, dass seine Stimme zählt», betonte Migut. Dafür verteilen Helfer von kommenden Mittwoch zunächst in Hamburg «visuelle und einfache» Anleitungen in Obdachloseneinrichtungen. Auch auf den Straßen erklären Helfer in Zusammenarbeit mit Streetworkern den Wohnungs- und Obdachlosen, wie sie wählen gehen können.

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