Managua (dpa) – Kurz nach der Ankündigung von Einfuhreinschränkungen für Fotokameras in Nicaragua im Januar 2023 hat die Regierung des mittelamerikanischen Landes die Regelung wieder außer Kraft gesetzt. Präsident Daniel Ortega habe entschieden, alle Hindernisse für die Einreise mit Foto- und Filmkameras zu beseitigen, kündigte seine Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murrillo an. Demnach wurde die Entscheidung getroffen, weil immer mehr Touristen und Filmemacher an einem Besuch in Nicaragua interessiert seien, um Vulkane zu sehen und Vögel zu beobachten, und diese Ausrüstung brauchten.
Durch ein Rundschreiben der Zollbehörde war zuletzt die Einfuhr von Kameras eingeschränkt worden. Touristen in Nicaragua hätten künftig nur eine Fotokamera ohne Zahlung von Gebühren mit ins Land bringen dürfen. Touristen hätten auch eine Genehmigung bei der Nationalen Filmothek beantragen müssen, um Kameras mit ins Land zu bringen. Die Entscheidung war von oppositionellen Medien kritisiert worden. Ortegas autoritäre Regierung versuche damit zu verhindern, dass die kritische Lage im Land bekannt gemacht werde, hieß es.
Die Regierung von Ortega geht hart unter anderem gegen die Opposition, regierungskritische Medien und die katholische Kirche vor. Bei Protesten gegen die Regierung kamen in den vergangenen Jahren mehr als 350 Menschen ums Leben. Zahlreiche Oppositionelle sind in Haft oder haben das Land verlassen, die Presse wird stark unter Druck gesetzt.