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«Marco Polo»-Trendbuch 2023: Mannheim als Reisetipp

Mannheim schafft es selten auf die Reise­Bucket­List, wie ein «Marco Polo»-Trendbuch für 2023 auch selbst weiß. Doch die Reiseführermarke hat Gründe, die Stadt fürs kommende Jahr zu empfehlen.

«2023 ist das Jahr, in dem man Mannheim besuchen sollte»: Dieser Satz in einem Reiseführer dürfte viele überraschen. Doch das neue «Marco Polo»-Buch «Wohin geht die Reise? – Die besten Ziele für 2023» versucht, ausgetretene Pfade zu verlassen. Ziel des Trendguides von MairDumont, der größten deutschen Reiseverlagsgruppe mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart, ist es, «40 spannende Reisetrends und -ziele» fürs kommende Jahr vorzustellen.

Über Mannheim, die nach Stuttgart zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs, heißt es im Buch der populären Reiseführermarke «Marco Polo», die Stadt habe (nach Ludwigsburg) das zweitgrößte Barockschloss Europas. Außerdem: «Buchstaben und Nummern statt Straßennamen (…) und ganz viel Neues wegen der Bundesgartenschau.»

«Monnem» (also Mannheim) wurde in erster Linie eben wegen dieser Bundesgartenschau zum Tipp auserkoren.

Buga klinge zwar «nach Reisebussen und Old-School-Blumenanstarren», könne aber so viel mehr bedeuten, heißt es. Nach der Buga von 1975 habe Mannheim zum Beispiel zwei große Parks, einen Fernmeldeturm samt Drehrestaurant und einen riesigen Weiher gehabt.

«Bugas triggern die Städtebauaktivität», so «Marco Polo». «Und das passiert auch bei der Gartenschau, die 2023 in der kurpfälzischen Stadt mit dem quadratisch angelegten Kern stattfindet. Spektakulär ist die Seilbahn zwischen dem Spinelli-Park, der ganz neues Grün in die Stadt bringt, und dem mit “Unterwasserwelt” und “Südamerika-Haus” gepimpten Luisenpark.»

Auch die Völklinger Hütte (das ehemalige Eisenwerk im Saarland wird 150) oder das Fränkische Seenland in der Nähe von Nürnberg werden für Deutschland empfohlen. Außerdem ist der Nationalpark Bayerischer Wald ein Tipp: «Mit der Entscheidung der bayerischen Landesregierung, das Schutzgebiet um knapp 700 Hektar zu vergrößern, hat es sich in unser Gedächtnis zurückgerufen.»

Thema ist auch der Trend «Urbanes Wandern» – etwa in der Ruhrgebietsstadt Essen, aber auch in Köln, Frankfurt, Stuttgart, Hamburg oder Berlin: «Wandern ist das neue Clubbing. Echt jetzt? Tatsache ist, dass immer mehr Menschen ihre Heimatstädte mit Rucksack und Trekkingschuh erkunden, auch dank neuer Wanderangebote.»

Außerdem geht es um «Astrotourismus», also Sternegucken, zum Beispiel auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog oder der Wattenmeer-Insel Pellworm sowie in Jena, im ältesten Planetarium der Welt.

Die Trendziele im Buch sind in vier Kriterien unterteilt: «2023 erleben!» (Events), «Noch unentdeckt» (hat bisher kaum jemand auf dem Schirm), «Nachhaltig» sowie «Neuer Glanz».

Gegliedert sind die Themen in dem Band in die Destinationen «Deutschland/Österreich/Schweiz», «Europa» und «Welt».

Die Geschichte der deutschen Gartenschauen reicht übrigens bis ins 19. Jahrhundert zurück. Nach dem Krieg wurde die Tradition wieder aufgegriffen. Bundesgartenschauen (oft nur Buga genannt) gibt es seit gut 70 Jahren alle zwei Jahre. Daneben gibt es auch Landesgartenschauen in den Bundesländern. Die erste Buga war 1951 in Hannover, die letzten waren in Erfurt (2021) und Heilbronn (2019). 2023 ist nun wieder Mannheim dran, wo schon 1975 eine Buga war.

Auch andere Städte hatten schon öfter eine Buga, darunter Kassel (1955, 1981), Köln (1957, 1971), Dortmund (1959, 1969) und Stuttgart (1961, 1977). Bleibenden Eindruck in den Städten hinterließen Bugas zum Beispiel auch in Städten wie Essen (1965, Grugapark), Gelsenkirchen (1997, Nordsternpark), Magdeburg (1999, Elbauenpark), Potsdam (2001, Volkspark) oder München (2005, Riemer Park).

In größerem Abstand und eigentlich alle zehn Jahre heißt es Internationale Gartenbauausstellung (IGA). Das war 1983 in München, 1993 in Stuttgart, 2003 in Rostock der Fall. Hamburg hatte schon vier Internationale Gartenschauen (1953, 1963, 1973; 2013 als IGS). Vor fünf Jahren (2017) gab es eine IGA im Berliner Stadtteil Marzahn.

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